Vélodyssée / Eurovelo 1 – Tag 2: Strasbourg – St. Pol de Léon / Roscoff (5.672 km)

Bahnhof in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)

Bahnhof in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)

Das morgendliche Packen hatte heute noch keine Routine. Das wird hoffentlich deutlich besser, wenn nicht Zugfahrt und Radtour gleichzeitig bedacht werden müssen. Wir verzichteten auf das Frühstücksbuffet und begnügten uns mit einem Kaffee und Croissant am Hauptbahnhof. Den hatten wir rasch erreicht – obwohl wir einen kleinen Umweg gefahren sind: Erfahrungswissen und GPS-Tracks passten nicht immer zusammen… Außerdem lässt sich das Garmin-Lila auf dem Gerät (62S) nicht immer gut erkennen. Da ergänzen sich meine Farbenfehlsichtigkeit und die Altersweitsicht…

Grasshopper im TGV (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper im TGV (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem in Frankreich obligaten Warten auf die Bekanntgabe des Abfahrtgleises sind wir mit den rund 300 Mitreisenden zum Zug gegangen und haben ohne Probleme die Räder eingeladen. Dann ging es – teilweise mit über 300 km/h – nach Rennes. Dort erwartete uns ein mittleres Chaos, da der Bahnhof gerade umgebaut wird. Ein wenig nervös gingen wir in Richtung Regionalzug nach Morlaix. Die Zugbegleiterin räumte für uns das Fahrradabteil und schickte die dortigen Reisenden mit Koffern in einen fast freien Zugteil… es ist also nicht nur in Deutschland so, dass das Fahrradabteil eine magische Anziehungskraft ausübt. So kamen wir bequem Molaix. Die Einfahrt über das rund 60 Meter hohe Viadukt war beeindruckend.

Regenkleidung im Bahnhof Morlaix (Bild: Antje Hammer)

Regenkleidung im Bahnhof Morlaix (Bild: Antje Hammer)

Dann konnte die eigentliche Radtour beginnen… bei 16 Grad, leichtem Wind und mehr oder wenig starkem Regen. So mussten wir uns an die bepackten Räder und die teilweise unlogische Beschilderung gewöhnen. In Morlaix wedelte uns sogar die Ortspolizei in die richtige Richtung, Auf der Etappe kamen uns gefühlt ziemlich viele Räder entgegen. Offensichtlich wird Radtourismus auch hier immer populärer.

Auch im Regen war die hügelige Landschaft sehr abwechslungsreich. Den Blick auf die Meeresarmel die sich etliche Kilometer ins Landesinnere ziehen waren beeindruckend. Die Wege sind weitgehend autofrei bzw. wenig befahren. Dafür sind einige Wege nicht ansphaltiert, so dass die Räder ziemlich eingesaut wurden. Ab und an musste ich auch Deck aus den Scheibenbremsen rausbremsen. Wie anstrengend die Regenfahrt war, merkten wir auch daran, dass wir schon um 18:00 Uhr in Bett lagen.