Vélodyssée / Eurovelo 1 – Tag 24: Basel – Darmstadt (6.874 km)

Ein Beitrag ohne Fotos kommt in meinem Blog eigentlich nicht vor. Aber heute hatte ich entweder keine Zeit zu fotografieren oder wollte auf jeden Fall Aufsehen vermeiden.

Gestern habe ich intensiv versucht herauszubekommen, welche Züge denn fahren. Auf der Hinfahrt nach Basel saß ich sogar in einem IC mit Fahrradabteil, der als Ersatzzug zwischen Baden-Baden und Basel fuhr. Das würde mir das Falten ersparen. Leider konnte mir weder die Deusche Bahn noch die SBB irgendeine belastbare Auskunft geben. Also faltete ich am Morgen den Grasshopper zusammen und stellt das gute Stück in Basel an die Garderobe des Speisewagens des Ersatz ICE. Um kein Aufsehen zu erregen, machte ich lieber kein Foto sondern bestellt mir ein Kaffee.

Als ich in Baden-Baden als Endstation des Ersatzzuges dabei war, den Grasshopper wieder aufzufalten, fragte mich die Zugchefin, ob ich Aufbaue oder Abbaue und bot mir an, ein Abteil für das Rad umzuwidmen. Das hätte ich mal in Basel wissen müssen, ich habe mich nicht einmal getraut nach so etwas zu fragen, um keinen Ärger zu bekommen.

Ich versuchte erst gar nicht, mit dem Rad in einen der Busse des Schienenersatzverkehrs zu kommen. In Baden-Baden standen rund 200 Menschen und warteten auf einen Bus … ich habe nur ganz kurz überlegt ein Bild zu machen. Ich sah so schon die neidischen Blicke – immerhin konnte ich ja fahren.

Das tat ich dann auch und fuhr zügig nach Rastatt. Dort kam ich zur planmäßigen Abfahrt des Ersatz-ICE nach Karlsruhe an. Am Bahnhof herrschte ziemliches Chaos und ich sah, dass sich die Menschenmenge auf den Ersatz-ICE konzentrierte, der noch nicht da war. Auf einem anderen Gleis stand der Nahverkehrspendelzug nach Karlsruhe. Da der weitgehend leer war und entsprechend dem Ersatzfahrplan fast zur selben Zeit wie der Ersatz-ICE in Karlsruhe ankommen sollte, rannte ich mit meinem Grasshopper über die Treppen dort hin. Mit 10 Minuten Verspätung fuhren wir dann vor dem Ersatz-ICE los, der zwischenzeitlich aus Karlsruhe angekommen war – und durch den Ausstieg und Einstieg natürlich noch nicht losfahren konnte. So hatte ich sogar noch Zeit in Karlsruhe einen Kaffee zu trinken, bevor der nächste Zug mit Fahrradplätzen nach Darmstadt fuhr. Das Fahrradabteil war zwar durchreserviert, aber letztendlich kamen nur drei Radler mit. Die anderen hatten vermutlich versucht mit dem Ersatz-ICE mitzukommen. Dort sah ich auf dem Bahnsteig wilde Demontagen von Vorderrädern usw..

Glücklich kam ich in Darmstadt an und radelte die letzten Kilometer nach Hause. Damit ist unsere Fahrt gut, aber ohne ein Bild zu Ende gegangen.