Alpe-Adria Tag 4: St. Johann – Mallnitz-Obervellach – Molzbichl (4.504 km)

Kirche von Obervellach (Bild: Klaus Dapp)

Kirche von Obervellach (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen Spaziergang durch Obervellach starteten wir diese gemütliche Etappe. Bei den wenigen Steigungen spürte ich die Anstrengung des Vortags. Die Behauptung im Bikeline-Führer, dass es zwischen der Tauern-Schleuse und Villach keine Steigungen gibt, ist einfach falsch, auch wenn es insgesamt angenehm bergab geht.

Wir nutzten die kurze Strecke für Besichtigungen. In Möllbrücke (der Ort heißt nach der entsprechenden Brücke) schauten wir uns die spätgotische Wehrkirche St. Leonhard an. In Spittal an der Drau beeindruckt das Renaissanceschloss Porcia – schade, dass zu seinem Bau die römische Siedlung Teurina genutzt wurde. Von dem ehemaligen Verwaltungszentrum und Bischofssitz ist auch deshalb leider nur noch ein unscheinbarer Rest übrig. Gegenüber von Schloss Porcia steht das Khevenhüller Stadtschloss, das heute als Rathaus genutzt wird.

Schloss Porcia in Spittal an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Porcia in Spittal an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Vor der ehemalgen Stadtmauer steht das Spital, dem Spittal seinen Namen verdankt. Heute ist darin die Fachhochschule untergebracht.

Fachhochschule Kärnten im ehemaligen Spital in Spittal an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Fachhochschule Kärnten im ehemaligen Spital in Spittal an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem leckeren Zuckerschock im Cafe Moser sind wir weiter nach Molzbichl geradelt. Im Frühmittelalter – Museum Carantana haben wir uns über die christliche Mission der Gegend informiert. Spannend fand ich die Pfählung der Leichen, um zu verhindern, dass diese wiederkehren und andere Menschen mit ins Grab holen. Der christliche Gedanke der Wiederauferstehung wurde zu der Zeit offensichtlich nicht ganz verrinnerlicht.

Am Nachmittag habe ich noch liebevoll die Kette neu geschmiert. Das Schmiermittel (S100) verliert bei Temperaturen über 25 Grad relativ schnell seine Schmiereigenschaft und ich wollte wieder quietschfrei unterwegs sein.

Seit dem Abendessen weiß ich, dass Nudeln in Kärnten im Prinzip ungewickelte Maultaschen sind. Die gibt es mit diversen Füllungen. Es lässt sich hier also auch ohne Fleisch gut essen.