Vélodyssée / Eurovelo 1 – Tag 14: Saint-Vincent-sur-Jard – Lagord (6.480 km)

Ausgeräumte Landschaft mit Wasserturm nach St-Vincent-sur-Jard (Bild: Klaus Dapp)

Ausgeräumte Landschaft mit Wasserturm nach St-Vincent-sur-Jard (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem guten Frühstück, bei dem die anderen Hotelgäste und der Wirt uns für unsere geplante knapp 100 Kilometer-Tour bewunderten, starteten wir durch die Dünen und den Forêt de Longeville. Das auf und ab sorgte dafür, dass uns schnell warm wurde, obwohl wir bei leichtem Nieselregen starteten. Das hatte den Vorteil, dass mit uns fast nur Rennradler und Mountain Biker unterwegs waren und wir rasch voran kamen.

Ab La Tranche-sur-Mer fuhren wir fast 15 Kilometer neben der Küstenstraße auf einem anhaltierten Radweg – zum Großteil durch einen Lärmschutzwall von der Straße getrennt und durch eine Hecke windgeschützt war das eine richtige Rennstrecke. Im schön klingenden Ort La Belle Henriette bogen ab und konnten bald am Horizont den kommenden Regen sehen. Unter einem Baum warteten wir 15 Minuten den Schauer ab, der sich leider in einen starken Nieselregen wandelte, so dass wir doch die Regenkleidung anzogen. Bald danach fuhren wir am Deich entlang und blickten sowohl Richtung Wasser als auch Richtung Land ins Graue.

Blick auf den Atlantik bei L’Aiguillon-sur-Mer (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Atlantik bei L’Aiguillon-sur-Mer (Bild: Klaus Dapp)

Landseitig ist die Gegend von Intensivlandwirtschaft geprägt. Die einzige Besonderheit, das ca. 30 Meter über das umliegende Land erhobene Felsmassif mit der Ortschaft La Dive, ging leider im Grau unter.

Ausgeräumte Landschaft bei St-Michel-en-l'Herm (Bild: Klaus Dapp)

Ausgeräumte Landschaft bei St-Michel-en-l’Herm (Bild: Klaus Dapp)

Zur Halbzeit haben wir in Saint-Michel-en-I’Herrn gemütlich Mlttag gegessen und dem Regen zugeschaut. Leider hatte der noch nicht aufgehört, als wir losfuhren. So erreichten wir den Canal de Marans à la Mer und freuten uns auf einen zügig zu fahrenden Weg und das Ende des Regens. Kurz vor Marans wechselten wir zum Canal Marans à la Rochelle. Im Endspurt fuhren wir auf La Rochelle zu. Bis kurz vor der Stadt lief der Weg direkt am Kanal und auf dessen Höhe. Wir wunderten uns, warum der Weg abbog und anstieg. Kurz darauf fuhren wir wieder am Kanal, der allerdings gut 30 Meter tiefer in einem Einschnitt neben uns lag.

Canal de Marans à la Mer bei La Rochelle (Bild: Klaus Dapp)

Canal de Marans à la Mer bei La Rochelle (Bild: Klaus Dapp)

Zu unserer Unterkunft mussten wir quer durch La Rochelle in den Vorort Lagord fahren. Eigentlich ist das kein Problem, denn es gibt viele – wenn auch manchmal etwas schmale und rechtwinklig abknickende Radwege. Allerdings führte unsere Route quer durch die Touristenbereiche, die am Freitag Abend bei schönem Sommerwetter völlig überlaufen waren. So brauchten wir länger als geplant und waren nach der langen Strecke etwas genervt.

In der Unterkunft wurden wir liebevoll empfangen und bekamen sogar aus dem Supermarkt einen Cîdre mitgebracht, der unser Abendpickinick gut ergänzte. Richtig begeistert waren wir vom Waschservice, der sogar noch billiger als der Waschsalon war. So flatterte am späten Abend ohne unser Zutun unsere Wäsche im Wind… nach 100 Kilometern ein tolles Gefühl.