Archiv für den Monat: September 2015

Gutes Timing – Platten in der Werkstatt (3.207 km)

Nagel im Marathon Plus (Bild: Bastian Wegner)

Nagel im Marathon Plus (Bild: Bastian Wegner)

Es gibt Phasen im Leben, da ist die eine Baustelle noch nicht beendet und schon sind zwei Neue da. Deshalb habe ich auch keine (großen) Skrupel, meine Räder auch bei kleineren Reparaturen in die Werkstatt zu bringen. Ohne eine vernünftige eigene Werkstatt macht mir das Schrauben keinen Spaß und die Ergebnisse sind dann auch nicht wirklich gut und dauerhaft. Deshalb bin ich bei tollem Radwetter mit gebrochenem und dadurch heftig klappernden Schutzblech von Darmstadt nach Trebur gefahren und habe den Grasshopper abgegeben.

Als ich das Rad wieder abgeholt habe war ich doch überrascht, dass der Austausch des Schutzblechs und das Einstellen der Bremse 80 Euro kosten sollte. Bevor ich mich weiter wundern konnte, habe ich gleich ein Beweisfoto vom Reißnagel bekommen. Da muss ich bei der nächsten Messe mal kritische Fragen beim Stand von Schwalbe stellen, warum der Schwalbe Maraton Plus durch einen einfachen Reißnangel zu durchstechen ist. Das sieht auf den Werbebildchen doch anders aus…

Ich war froh, dass der Platten gleich repariert wurde. So konnte ich mich auf dem Rückweg an der ruhigen Fahrt freuen. Um zu testen, ob das neue eng montierte Schutzblech endlich den Dreck einfängt, war es zum Glück zu trocken. Ich bin auf die Schlammfahrten in den nächsten Wochen gespannt.

Neues Zubehör (3.182 km)

Nachdem sich gezeigt hat, dass die Müllsack-Lösung als Regenschutz für den Sitz in entscheidenden Momenten wegfliegt oder liebevoll befestigt werden muss, habe ich eine Regenhusse für den Sitz bestellt. Außerdem habe ich mir den Anschlag für die Sitzeinstellung besorgt. Ich bin gespannt, ob damit das Falten mehr Spaß macht…
Kauf Anschlag Sitzeinstellung und Regenschutzhusse ca. 20 Euro

Von Deidesheim nach Alsbach (3.133 km)

Blick auf das Firmengelände von BASF in Ludwigshafen (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf das Firmengelände von BASF in Ludwigshafen (Bild: Klaus Dapp)

Nach den Erfahrungen der Hinfahrt wollte ich eine andere Rheinquerung nehmen. Zuerst galt es jedoch die ersten Steigungen in den Weinbergen zu nehmen… keine leichte Aufgabe nach einem üppigem Mittagessen. Die nächste Herausforderung war der Wurstmarkt in Bad Dürkheim. Ich musste einmal die gesamten Besucherströme queren.

Die anschließende Strecke zum Rhein war ein angenehmes Kontrastprogramm. Endlich ging es voran. Der Blick auf Wälder, Wiesen und Dörfer wurde nach einiger Zeit vom Panorama der BASF abgelöst. Die Radstrecke führt durch den Container-Bahnhof der BASF.

Treppe auf dem Radweg über den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Treppe auf dem Radweg über den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Am Rhein angekommen hatte ich wie auf dem Hinweg Probleme, den Weg über den Rhein zu finden. Auf die Idee, dass der Weg durch einen Treffenturm zwischen den Richtungsspuren der Autobahn verläuft, wäre ich nicht gekommen. So muss das für die Autofahrer merkwürdig ausgesehen haben, dass hinter der Betonwand ein Fähnchen wedelte.

Radweg zwischen der Autobahn (Bild: Klaus Dapp)Treppe auf dem Radweg über den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Radweg zwischen der Autobahn (Bild: Klaus Dapp)Treppe auf dem Radweg über den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Der Wechsel von Rheinland-Pfalz nach Baden-Württemberg war unspektakulär. Den Rhein entlang ging es weiter nach Hessen. Mein erstes Ziel war Bensheim. Ich rumpelte durch den Lorscher Wald… kurz vor Bensheim war klar, dass ich den angepeilten Zug nicht bekommen würde. Statt eine knappe Stunde auf den nächsten Zug zu warten, radelte ich direkt weiter nach Alsbach-Hähnlein. Von dort schaukelte mich die Straßenbahn nach hause.

Ab in die Pfalz (3.065 km)

3000 Kilometer (Bild: Klaus Dapp)

3000 Kilometer (Bild: Klaus Dapp)

Das Fahrrad ist sicher ein geeignetes Verkehrsmittel, um zu einer Tagung zu nachhaltiger Entwicklung zu fahren. Deshalb hatte ich mir einen Tag frei genommen, um gemütlich zu einer Klausurtagung der Grünen in der Regionalversammlung in Deidesheim zu fahren. Ich hatte mir eine flachen und möglichst autoarme Strecke durch das hessische Ried rausgesucht. Ich wollte meinen dreitausendsten Kilometer in netter Umgebung fahren. Dadurch fuhr ich auch auf nicht asphaltierten Wegen… und kurz vor dem dreitausendsten Kilometer brach das hintere Schutzblech. Mit etwas Gewebeband konnte ich das Geklapper ein bisschen dämpfen.

Hornisse im Helm (Bild: Klaus Dapp)

Hornisse im Helm (Bild: Klaus Dapp)

Richtig Adrenalin brachte meine Begegnung mit einer Hornisse. Ich bemerkte, dass irgend etwas auf meiner Brust gelandet war. Instinktiv wischte ich es weg und spürte auf einmal, dass etwas an meiner Schläfe in den Helm krabbelte. Da hielt ich sofort an und zog den Helm aus. Als ich die Hornisse in meinem Helm sah, bin ich wirklich erschrocken. Mit einem Stock und möglichst viel Abstand konnte ich sie zum Glück dazu bringen, weg zu fliegen. Nach diesem Erlebnis brauchte ich etwas Zeit, um wieder auf den normalen Puls zu kommen.

Der 3000. Kilometer (Bild: Klaus Dapp)

Der 3000. Kilometer (Bild: Klaus Dapp)

Der dreitausendste Kilometer war mir einem kurzes Innehalten wert. Danach fuhr ich nach Gernsheim und querte dort mit einer Treppenpassage die Bahn.

Radweg zur Querung der Bahn in Gernsheim (Bild: Klaus Dapp)

Radweg zur Querung der Bahn in Gernsheim (Bild: Klaus Dapp)

Weiter ging es nach Biblis und von dort Richtung Worms. Leider habe ich die Verkehrsführung nicht ganz ganz verstanden… ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Radverkehr in der Mitte der Bundesstraße geführt wird.

Stadttor von Worms auf der Rheinbrücke (Bild: Klaus Dapp)

Stadttor von Worms auf der Rheinbrücke (Bild: Klaus Dapp)

In Worms musste ich durch diverse Gewerbegebiete und weiter entlang von großen Straßen nach Frankenthal. Dort schob ich durch die Fußgängerzone und bekam auf dem Wochenmarkt einen Eindruck von der regionalen Landwirtschaft. Mit diesem Eindruck hat es dann noch mehr Spaß gemacht, durch Äcker und Wald nach Bad Dürkheim zu fahren. Dort waren die Vorbereitungen zum Wurstmarkt, dem angeblich weltweit größten Weinfest, schon im vollen Gang. Trotzdem kam ich relativ schnell zum Ortsrand.

Weinberge bei Bad Dürkheim (Bild: Klaus Dapp)

Weinberge bei Bad Dürkheim (Bild: Klaus Dapp)

Mit den Weinbergen kamen auch die Höhenmeter … in Deidesheim angekommen war ich froh, dass nach dem Duschen noch Zeit für ein Mittagsschläfchen war.

 

Kleine Wartung große Wirkung (2.988 km)

Im Putzrausch ... (Bild: Klaus Dapp)

Im Putzrausch … (Bild: Klaus Dapp)

Da ich auf meiner anstehenden Tour nach Deidesheim keinen Ärger mit einer quietschenden Kette haben wollte, habe ich vorsorglich mit S100 nachgeschmiert. Eigentlich ein bissen früh, aber ich war mir nicht ganz sicher, ob da schon wieder ein leichtes Quietschen zu hören war.

Außerdem wollte ich endlich die gelegentlich schleifende Bremse am Hinterrad angehen. Nach einer gründlichen Reinigung habe ich den Bremssattel parallel zur Bremsscheibe neu justiert. Danach lief das Hinterrad ohne Schleifgeräusche und kam nicht schon nach zwei Umdrehungen zum Stehen. Jetzt bleibt abzuwarten, wie nachhaltig die Aktion war. Meiner Meinung nach ist der Spalt zwischen den Bremsscheiben schmäler als beim Vorderrad und damit Ursache der Probleme.

Die Ursache eines leichten Klappergeräusches konnte ich leider nicht finden, ich bin gespannt, was das sein wird.

Zum Schluss hatte ich sogar noch etwas Zeit für die Lackpflege und habe den Rahmen liebevoll versiegelt … die 3000 Kilometer stehen ja bald an, da darf der Grasshopper auch mal wieder richtig glänzen.