
Auch heute folgten wir der Via Regia. Kein Wunder, dass wir auf ziemlich geschichtsträchtigem Boden unterweg waren, was neben des vielen historischen Gebäuden auch Gemarkungsnamen bzw. der Zusatz „an der Straße“ bei der Stadt Steinau an der Straße verdeutlichte.
Das schöne beim Radfahren ist, dass vieles beim Vorbeifahren zu sehen ist oder es einfach möglich ist, wenn etwas aus der Ferne spannend ist, einfach kurz hinzufahren. So „entdeckten“ wir das ehemalige Kloster von Salmünster.


Und im Stadtteil Bad Soden folgten wir dem Schild Altstadt und nutzen die Mittagspause um uns die Altstadt anzuschauen und in einer Bäckerei eine leckere Mittagspause zu machen. Und am Tag vor dem Urlaub herrschte dort auch sehr gute Stimmung.

Das nächste Etappenziel war Steinau an der Straße. Von dort waren es noch 332 Kilometer nach Leipzig. Leider gab es kein offenes Cafe … aber wir hatten ja Proviant dabei.

Das Kinzigtal kenne ich sehr gut aus dem Zugfenster, fahren doch viele Züge von Frankfurt am Main durch das Kinzigtal in Richtung Kassel / Hamburg / Fulda / Berlin. Um so spannender sind dann die Details, die sich vom Fahrrad aus beobachten lassen.


Und so erreichten wir die Bergwinkelstadt Schlüchtern. Ich musste zurück an meine Schulzeit denken, da unserer Gemeinschaftskundelehrer damals aus seinen Erfahrungen in der Kommunalpolitik in Schlüchtern berichtete – ganz so progressiv

Und ich wusste, was auf uns wartet: Der Diestelrasen. Mit rund 370 Metern Höhe der niedrigste Pass über die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser und damit zwischen Vogelsberg und der Rhön. Im Mittelgebirge von Pass zu sprechen bringt die „Alpinisten“ sicher zum Lachen … ich gebe ja zu, dass ich mit dem Liegerad da immer memme… und dann war es noch sollerlich heiß und ein netter Radfahrer, den wir unterwegs bei einer Pause vor Schlüchtern getroffen haben, meinte dann noch aufmunternd, dass jetzt ja nur noch der Distelrasen kommt, der wegen der Autos halt doof sei. Wir vereinbarten, dass wir uns „oben“ treffen und kurbelten los… und kamen dann auch oben an. Ich gebe offen zu, dass ich mich gefreut habe, die Autobahnraststätte zu sehen. Da wusste ich, dass es bald bergab geht.

Und so sausten wir den Berg runter … und währen wir auf dem Hessischen Radfernweg 3 geblieben, wäre es auch fast nur noch runtergegangen… aber wir entscheiden uns spontan für die kürzere Strecke auf der Via Regia und nahmen damit noch mal eine zusätzliche rasante Abfahrt und einen knackigen Anstieg mit.

Dafür lief der Weg abseits der vielbefahrenen Landesstraße und wir kamen am Jüdischen Friedhof vorbei.

Und wir konnten von dort aus auch auf den Monte Kali bei Neuhof sehen.

An unserer Ankunft angekommen haben wir gleich ein Zimmer bekommen. Dem Koch haben wir noch ein paar Fragen zum Liegeradfahren beantwortet – trotz guter Argumente: Er blieb bei seinem Motorrad.
Nach einem leckeren Abendessen spazierten wir noch kurz durch Neuhof und schauten uns die Türme des ehemalischen Wasserschlosses an. Das auch an der historischen Handelsstraße zwischen Frankfurt und Leipzig lag.

Und obwohl die Unterkunft an der Bahnstrecke zu den Kali-Werken lag und wir deshalb die Rangierarbeiten mitbekamen, habe ich richtig gut geschlafen.















































































