Archiv der Kategorie: Reparaturen / Umbau

Waldshut – Egerkingen (5.148 km)

Fußgängerzone von Olten (Bild: Klaus Dapp)
Fußgängerzone von Olten (Bild: Klaus Dapp)

In der Fußgängerzone von Waldshut gönnten wir uns ein üppiges Frühstück. Der Vortag steckte uns noch in den Knochen und auch am heutigen Tag war Stromsparen angesagt.

Zuerst galt es, in dichtem Auto- und LKW-Verkehr in die Schweiz zu kommen. Dort fanden wir dann schnell die Beschilderung des Aare-Radwegs. Bald konnten wir direkt entlang der Aare bzw. des Aare-Kanals fahren. Ein erstes Highlight war der Klingnauer Stausee. Mit dem Bau des Aare-Kanals nach 1880 wurden die größten Auelandschaften der Schweiz zwischen Klingnau und Koblenz zu einem großen Teil beseitigt. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks in Klingnau entstand der Klingnauer Stausee, der durch die Sedimente jedoch schon bald nach seinem Bau teilweise verlandete. Diese Landschaft aus Schlickbänken, Schilffeldern und Auenwald ist für viele durchreisende Wat- und Wasservögel sehr attraktiv als Rastplatz oder Winterquartier. So wunderte es uns nicht, dass wir etliche Vogelbeobachter mit Teleskopen und Fernrohren saßen. Schon mit bloßem Auge war der Vogelreichtum beeindruckend.

Klingnauer Stausee (Bild: Klaus Dapp)
Klingnauer Stausee (Bild: Klaus Dapp)

Zum Teil konnten wir nicht direkt an der Aaare fahren, dann mussten wir teilweise auf die angrenzenden Hügel bzw. Berge ausweichen.

Kirche von Stilli (Bild: Klaus Dapp)
Kirche von Stilli (Bild: Klaus Dapp)

Bei einer der zum Teil schnellen Abfahrten meinte ich eine Unwucht zu spüren. Die Gefühl verstärkte sich. Als wir in Brugg zufällig an einem Radladen vorbeikamen, hielten wir an und entdeckten, dass der unplattbare Hinterradreifen an der Seite anfing aufzureißen. Da war ich doch ziemlich enttäuscht, da ich immer darauf achte, dass genügend Luftdruck in den Reifen ist, damit an den Reifenflanken keine Schäden entstehen.

Auf etwa zehn Zentimeter Länge aufgerissene äußere Schicht (Bild: Klaus Dapp)
Auf etwa zehn Zentimeter Länge aufgerissene äußere Schicht (Bild: Klaus Dapp)

Wir hatten wieder einmal Glück, denn die Velovewerkstatt konnte uns mit einem Mantel aushelfen. Der stammt von der mir bis dahin völlig unbekannten Firma Mitas, die ihre Fahrradreifen laut Internetinformation in der Tschechien fertigt.

Ich baute rasch das Hinterrad aus und machte den alten Mantel runter. Dann ließen wir den Mantel wechseln – mit Kompressor ging das doch besser als mit unserer kleinen Handpumpe. Der Aus- und Einbau ging rasch – inzwischen habe ich schon viel zu viel unfreiweillige Übung darin.

Pino auf dem provisorischen Werkplatz (Bild: Klaus Dapp)
Pino auf dem provisorischen Werkplatz (Bild: Klaus Dapp)
Werberad von Velovewerkstatt (Bild: Klaus Dapp)
Werberad von Velovewerkstatt (Bild: Klaus Dapp)

Nach 20 Minuten konnten wir weiterfahren. In Brugg schauten wir noch kurz über die Spuren der Römer.

Vidonissa Museum in Brugg (Bild: Kaus Dapp)
Vidonissa Museum in Brugg (Bild: Kaus Dapp)

Eine Mittagspause machten wir an der Aare mit Blick auf Schloss Wildegg.

Mittagessen mit Blick auf Schloss Wildegg (Bild: Klaus Dapp)
Mittagessen mit Blick auf Schloss Wildegg (Bild: Klaus Dapp)

Weiter entlang der Aare radelnd entdeckten wir das Schloss Biberstein. Der Wasserlauf unter dem Eingang waren sehr eindrücklich.

Schloss Biberstein (Bild: Klaus Dapp)
Schloss Biberstein (Bild: Klaus Dapp)

Wir durchquerten Aarau und es war doch schade, dass wir vom Vortag noch etwas angestrengt waren und die Strecke zu lang für einen ausgiebigen Besuch war.

Stadtkirche Aarau (Bild: Klaus Dapp)
Stadtkirche Aarau (Bild: Klaus Dapp)
Kraftwerk Aarau aus den Jahren 1893-94 bzw. 1912-13 (Bild: Klaus Dapp)
Kraftwerk Aarau aus den Jahren 1893-94 bzw. 1912-13 (Bild: Klaus Dapp)

Der Wechsel zwischen Naturerlebnis und spannenden Bauwerken war sehr interessant.

Kirche und Turm in Niedergösger (Bild: Klaus Dapp)
Kirche und Turm in Niedergösger (Bild: Klaus Dapp)

Nächster bedeutender Ort war Olten. An einem Brunnen konnten wir glücklicherweise den Wassersack nachfüllen. Der schwülwarme Morgen hatte seine Spuren hinterlassen.

Evangelische Kirche in Olten (Bild: Klaus Dapp)
Evangelische Kirche in Olten (Bild: Klaus Dapp)

Die letzten Kilometer nach Egerkingen waren für mich recht anstrengend. Ich hatte mich wundgesessen und mir tat zunehmend der Hintern weh. Ich war deshalb sehr froh als wir beim Hotel ankamen und ich nach dem Duschen erst einmal auf dem Bauch liegen konnte.

Holzbrücke für einen Rad- und Fußweg am Ortsrand von Olten (Bild: Klaus Dapp)
Holzbrücke für einen Rad- und Fußweg am Ortsrand von Olten (Bild: Klaus Dapp)

Und der Haifisch, der hat Zähne … (4.801 km)

Pino vor der Tretbar (Bild: Klaus Dapp)
Pino vor der Tretbar (Bild: Klaus Dapp)

Organisiere derzeit in Deutschland Fahrrad-Ersatzteile und finde einen Fahrradmonteur, der sie Dir einbaut. Beides keine einfache Aufgaben … aber auf der Durchreise quasi unlösbar.

So machte ich mir wenig Hoffnung, als ich gestern zum Mobiltelefon griff, um einen Hase-Händler in Ulm ausfindig zu machen, der am besten weiß, wie sich die Kette und das Ritzel beim Pino wechseln lässt. Denn inzwischen war nicht nur die rasselnde Geräuschkulisse extrem. Sobald es bergauf ging rasselte es nicht nur, sondern die Kette sprang. Außerdem hing die Kette so durch, dass sie bei Schlaglöchern dem Rahmen nahe kam.

Aber bei tretbar in Neu-Ulm nahm jemand ab und nachdem ich mein Problem geschildert hatte, durfte ich am nächsten Tag vorbeikommen.

Deshalb setzte ich die Herzallerliebste mit dem Gepäck in Ulm ab und fuhr alleine nach Neu-Ulm weiter. Einen ziemlichen Schreck habe ich bekommen, als ich im Internet nachschauen wollte, ob es eine Mittagspause gibt … da stand auf einmal, dass bis September Betriebsferien sind. Da fragte ich mich, ob es wohl ein Missverständnis gab. Da es kaum eine Chance gab, einen anderen Radhändler zu finden, machte ich mich auf nach Neu-Ulm.

Meine Sorge, dass sich das Problem auf dem Pino alleine ohne Gepäck nicht zeigen lässt, wurde rasch von der Sorge abgelöst, ob ich im Verkehr in Ulm bzw. Neu-Ulm auch vernünftig hinkomme, wenn ein schnelles Beschleunigen kaum möglich war.

Am Laden angekommen klingelte ich trotz Mittagspause und zu meiner Überraschung wurde ich schon erwartet. Nach kurzer Erläuterung war klar, dass es mindestens am Ritzel liegen musste. Da ich keine Lust auf Experimente hatte, bat ich darum, in jedem Fall auch die Kette zu tauschen.

Blöderweise war nur noch ein 17 zähniges Ritzel vorrätig, so dass ich mich dafür entscheiden musste, dieses statt dem bisherigen 15 zähnigen Ritzel einzubauen. Da wir die unteren Gänge eher selten gebraucht haben, bin ich jetzt sehr gespannt, wie sich die neue Übersetzung 44/17 in der Fahrpraxis bewährt. Die Rückfahrt zum Hotel verlief schon mal rasselfrei.

Die Bilder des alten Ritzels zeigen nicht nur, wie dreckig die Ritzel geworden sind, sondern auch, dass das „U“ auf der Lastseite sichtbar flacher steigt als auf der anderen Seite.

Draufsicht auf das hintere Ritzel - Zugrichtung im Uhrzeigersinn (Bild: Klaus Dapp)
Draufsicht auf das hintere Ritzel – Zugrichtung im Uhrzeigersinn (Bild: Klaus Dapp)
Ritzel - Zugrichtung im Uhrzeigersinn (Bild: Klaus Dapp)
Ritzel – Zugrichtung im Uhrzeigersinn (Bild: Klaus Dapp)

Außerdem montierte ich an der Vorderbremse noch neue Bremsbeläge. Die hinten hatte ich vor Beginn der Fahrt ersetzt. Mit den neuen Bremsbelägen sollten wir gut den Schwarzwald und den Jura runterkommen.

Bald geht es los (4.103 km)

Nationalfeiertagsei mit Schweizerkreuz (Bild: Klaus Dapp)
Nationalfeiertagsei mit Schweizerkreuz (Bild: Klaus Dapp)

Statt mich voll auf den Nationalfeiertag zu konzentrieren, habe ich noch die Bremsbeläge hinten gewechselt … es war wirklich dringend notwenig. Leider hatte ich zwar einen Vorrat an Bremsbelägen angelegt, aber dabei vergessen, dass vorne und hinten unterschiedliche eingebaut sind. Zum Glück konnte mir den nette Radhändler um die Ecke weiterhelfen (für Basler isi-Velowerkstatt, so gut, braucht nicht mal eine Homepage :-)). Er gab mir auch den entscheidenden Tipp, die Luft am Bremshebel aus dem Bremssysstem zu lassen.

Jetzt greifen die guten Metall-Bremsbeläge (Shimano G04S) auf die Rohloff-Bremsschreibe. Schön eingebremst bei einer kurzen Fahrt auf das Bruderholz und wieder runter.

Und für das GPS habe ich eine neue Halterung montiert. Damit soll es sich besser neigen lassen, denn das GARMIN 66s hat ein transflektives Display, das sich bei geeigneter Blickrichtung auch ohne Hintergrundbeleuchtung sehr gut ablesen lässt. Mit der alten Halterung hat es nicht so gut geklappt.

Jetzt muss „nur noch“ gepackt werden. Aber das bekomme ich trotz Schlafdefizit der letzten Woche auch noch hin. Die Herzallerliebste ist schon soweit… und drängelt.

Schlechte Laune – Fehler W013 (3.847 km)

Pino mit neu montierter Halterung am Lenker (Bild: Klaus Dapp)
Pino mit neu montierter Halterung am Lenker (Bild: Klaus Dapp)

Das Bild ist schon etwas älter … aber ich hatte heute keine Zeit, ein neues zu machen. Links zu sehen ist das Display. Nachdem ich schon einmal ärger mit damit hatte, mache ich es kaum noch ab. Marie Jeanne berichtet in ihrem Blog Liegeradfrau, dass das ein teurer Spaß werden kann, da sich die Displayhalterung abschleift und dann ersetzt werden muss.

Eigentlich kannte ich das Spiel schon. Denn der Fehler W013 ist leider vieldeutig. Er kann darauf hindeuten, dass der Akku zu warm geworden ist. Bei uns ist das beim Abstellen bei Pausen passiert, da hilft nur vorbeugend ein Schattenplatz fürs Rad, ein Tuch über dem Akku oder Kühlen. Ansonsten lässt sich der Motor nicht mehr in Betrieb nehmen. Der Fehler tritt auch auf, wenn ein Pedal beim Anschalten belastet wird, dann hilft es, einfach nochmal an- und auszuschalten. Notfalls noch mit Ausbau des Akkus.

Heute war es aber Beides nicht. Wir sind am Morgen kurz gefahren, haben uns eine Ausstellung angeschaut und danach ließ sich der Motor nicht mehr anschalten – Fehler W013.

Ich hatte eine Stinklaune. Da es bewölkt war und wir das Pedal nicht belastet haben, habe ich Fehlerquelle drei versucht zu beheben – die Kontakte. Leider ohne Erfolg. So mussten wir ohne Motor zurück. Ich habe dann die Kontakte an der Rückseite mit Kontaktspray eingesprüht … leider ohne Erfolg. Den hatte ich erst, als ich die Verbindungskabel zur Halterung herausgezogen habe und die kräftig eingesprüht hatte. Ich muss mir jetzt unbedingt ein kleines Kontaktspray zum ständig mitnehmen besorgen und das in den „Serviceplan“ mit aufnehmen, den ich schon lange mal schreiben will 😉

Satteltausch & Neuer Netzsitz von HP (3.290 km)

Neuer Ergon Sattel auf dem Pino (Bild: Klaus Dapp)
Neuer Ergon Sattel auf dem Pino (Bild: Klaus Dapp)

Machmal gibt es schon merkwürdige Zufälle. Am selben Tag als ich zum Schutz meines geplagten Hinterns auf dem Pino einen neuen Sattel bestellt habe, erreichte mich die Information über das neue Sitzsystem von HP Velotechnik.

Unter dem bescheidenen Titel „Sitzen wie Gott in Frankreich“ informiert HP-Velotechnik über den neuen Komfortsitz für die Street- und Speedmachine und den Scorpion.

Scorpion Plus 26 mit ErgoMesh Premium-Sitz (Bild: HP-Velotechnik)
Scorpion Plus 26 mit ErgoMesh Premium-Sitz (Bild: HP-Velotechnik)

Beim ersten Blick dachte ich erst an einen Gamer-Sitz. Und auf dem Scorpion mit Display ist der Gedanke vielleicht nicht ganz falsch. Aber ich bin ehrlich gespannt, mal auf einem solchen Sitz zu sitzen, der sieht schon sehr bequem aus.

Ich bin von den Netzsitzen bei meinen Liegerädern abgekommen, da ich immer schief darauf gesessen bin und keinen guten Seitenhalt hatte. Außerdem habe ich immer das Netz durchgeschwitzt. Mit dem Schalensitz Bodylink auf dem Grasshopper bin ich zufrieden, auch wenn so langsam mal ein Tausch des Bezugs fällig ist. Nach knapp 10.000 Kilometern und meinem nicht gerade zarten Gewicht kann ich darüber nicht klagen. Der Bodylink gibt mir halt und der „Schwitzstreifen“ am Rücken fällt deutlich kleiner aus als bei den Netzsitzen zuvor.

Allerdings ist der neue Komfortsitz auch nicht mit dem Netzsitz eines Peer Gynt oder Ostrades zu vergleichen. Da stecken eine ganze Menge guter Ideen drin, die ich hoffentlich bald einmal ausprobieren kann. Das gute für mich ist, dass ich gar keine Angst um meinen Geldbeutel haben muss, da der Sitz beim Grasshopper nicht passt. Knapp 600 Euro bei einer Nachrüstung sind schon ein Wort – 200 Euro Aufpreis bei einem neuen Modell schon eher verkraftbar.

Mich freut, dass sich HP damit weiter auch im Spitzensegment engagiert. Meine Sorge, dass mit den Special Edition Modellen die Vielfalt sinken könnte, sind wohl unbegründet. Hoffentlich gibt es 2021 wieder eine Spezi, auf der sich die Neuigkeiten ausprobieren lassen. Bei den Testfahrten mit dem neuen Sattel auf dem Pino konnte ich bei Einzelrad in Weil schon einmal einen Blick auf das neue Pino werfen … das sieht auch spannend aus. Und eines ist auch klar. Der neue Sattel auf dem Pino ist deutlich bequemer … aber so komfortabel wie ein Liegeradsitz ist er natürlich nicht.

Neue Kette für Drei (3.206 km)

Alte und neue Kette (Bild: Klaus Dapp)
Alte und neue Kette (Bild: Klaus Dapp)

Schon vor unserer Basel-Schwarzwald-Tour war mir aufgefallen, dass die hintere Kette des Pino sich deutlich gelängt hatte. Deshalb habe ich mir vorgenommen, diese nach unserer Reise zu tauschen.

Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass nach weniger als 2.000 Kilometern eine Kette so stark gelängt ist. Allerdings hatte ich auch noch nie eine Kette, die die Kraft von zwei Personen und dem Motor übertragen hat.

Ich bin gespannt, ob die neue Kette länger hält – Wippermann beschreibt sie mit:

„Ihre Stärken spielt die 7R8 vor allem im Einsatz auf Schwerlasträdern und Touringbikes aus – eben überall, wo extreme Kräfte auf die Fahrradkette wirken. Die verstärkte Kette und das gebuchste Gelenk bieten zusätzlich eine noch längere Lebensdauer.“

Auf den ersten Kilometern ist mir bei größerer Belastung ein Rasselgeräusch aufgefallen, das ich noch nicht lokalisieren kann. Ich hoffe, dass das nur „Einfahrgeräusche“ sind…

Schachtel der neuen Wippermann-Schwerlastkette 7R8 (Bild: Klaus Dapp)
Schachtel der neuen Wippermann-Schwerlastkette 7R8 (Bild: Klaus Dapp)

30 Minuten für mehr Überblick (1.213 km)

Pino mit neu montierter Halterung am Lenker (Bild: Klaus Dapp)
Pino mit neu montierter Halterung am Lenker (Bild: Klaus Dapp)

Oft sind es Kleinigkeiten, mit denen sich gute Produkte doch noch deutlich verbessern lassen. Eine solche Kleinigkeit konnte ich heute mit Hilfe von Herrn Ruf (http://www.einzelrad.de) in einer knappen halben Stunde am Pino erledigen. So lange bzw. kurz hat es gedauert, bis die neue Display-Halterung montiert war. Ein großes Lob an Hase! Die Kabel waren alle mit der notwendigen Reserve verlegt, so dass der Umbau wirklich keine große Aktion war.

Jetzt habe ich einen freien Blick auf das Display und kann auch bei angehängtem Wassersack und bei nicht optimalen Lichtverhältnissen die Informationen ablesen. Mir geht es da weniger um „Sportdaten“ sondern eher um lebenspraktische Fragen wie die noch verfügbare Reichweite der elektrischen Unterstützung. Wieder ein bisschen mehr Spaß beim Radfahren.

Zur Spitze Basels und andere Ausflüge (408 km)

Fernsehturm auf der St. Chrischona (Bild: Klaus Dapp)
Fernsehturm auf der St. Chrischona (Bild: Klaus Dapp)

Am Christi Himmelfahrt sind wir mit dem Pino auf Basels Hausberg St. Chrischona gefahren. Auf 522 m. ü. NN steht nicht nur der Fernsehturm sondern auch die Kirche mit gleichem Namen.

Danke unserem Motor hatten wir kein Problem mit der an manchen Stellen kräftigen Steigung. Ein Klick am Lenker und schon lässt sich die Unterstützung steigern. Dabei ist der Motor zwar zu hören, nervt aber nicht. Oben angekommen genossen wir den Blick über die Gegend. Nur der Alpenblick hat nicht funktioniert.

Die Abfahrt war klasse und die Bremsen sind wirklich zuverlässig. So dass wir uns nicht den Berg runterzittern sondern mit viel Spaß fahren.

Blick von der St. Chrischona in Richtung Alpen (Bild: Klaus Dapp)
Blick von der St. Chrischona in Richtung Alpen (Bild: Klaus Dapp)
Schautafel über die Alpengipfel (Bild: Klaus Dapp)
Schautafel über die Alpengipfel (Bild: Klaus Dapp)

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nur Spargel und Erdbeeren einkaufen. Das konnten wir gut mit einer kleinen Dreiländertour kombinieren. Als wir an einer Gastwirtschaft zum Mittagessen anhielten trafen wir auf ein Ehepaar auf einer Radtour auf Grasshoppern, die uns erzählten, dass Sie auf einem Pino geheiratet hatten. Ich war so perplex von der Begegnung, dass ich leider versäumt habe zu fragen, ob sie das Pino noch haben und warum sie mit den beiden Grasshoppern unterwegs sind. Nach dem leckeren Mittagessen am Rheinufer und einem Kaffee auf der Rheininsel zwischen Rhein und Rheinkanal wollten wir zügig nach Basel zurück.

Das hätte auch gut geklappt, wenn nicht bei voller Fahrt bei einer Bodenwelle der Gepäckträger nach hinten weggeklappt wäre. Wir legten eine spektakuläre Notbremsung hin und schauten uns etwas überrascht den weggeklappten Gepäckträger an. Im ersten Moment waren wir etwas ratlos, denn wir hatten darauf verzichtet, Werkzeug mitzunehmen. Dann kam uns die Idee zwei Gurte mit dem das Trinksystem an der Sitzlehne befestigt ist zu nutzen, um den Gepäckträger an das Sattelrohr zu binden. Leider habe ich vergessen, die Bastelei zu fotografieren.

Trotz der Panne hatten wir viel Spaß. Nachdem wir zurück waren, habe ich den Gepäckträger wieder fest angezogen. Ich hoffe, jetzt hält er dauerhaft.

Wehr im Schiffahrtskanal bei Kembs (Bild: Klaus Dapp)
Wehr im Schiffahrtskanal bei Kembs (Bild: Klaus Dapp)
Schifffahrtskanal oberhalb von Kembs (Bild: Klaus Dapp)
Schifffahrtskanal oberhalb von Kembs (Bild: Klaus Dapp)
Endlich Sommer ... (Bild: Klaus Dapp)
Endlich Sommer … (Bild: Klaus Dapp)

Trotz ein bisschen Muskelzwicken machten wir uns auf zu einer Rundtour ins Elsass. Wir fuhren im „Energiesparmodus“ etwas schneller als 25 km/h, so dass uns der Motor nur bei Bodenwellen kurz anschob. Meist fuhren wir getrennt vom Autoverkehr auf Waldwegen oder Radwegen. Auf der Straße wurden wir – wie in Frankreich üblich – fast immer mit großem Abstand überholt. Und das auch als wir fast auf die Autobahnauffahrt gefahren wären.

Der Blick auf den Euroairport ist ebenso wie die Fahrt unter der Landesbahn beeindruckend. Die Rückfahrt am Kanal jedoch deutlich entspannter. Dank gut 30 Grad waren wir ziemlich müde, als wir wieder nach Basel zurückkamen. Trotzem sind wir noch rasch zum Baumarkt gefahren und waren überrascht, dass uns auch dort ein Liegeradfahrer begegnete. Das Pino bewährte sich wieder einmal als Lastenesel.

Mit Sonnenbrille ist das Pino schon fast eine Sonnenbank (Bild: Klaus Dapp)
Mit Sonnenbrille ist das Pino schon fast eine Sonnenbank (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf den Euroairport (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf den Euroairport (Bild: Klaus Dapp)
Landung auf dem Euroairport (Bild: Klaus Dapp)
Landung auf dem Euroairport (Bild: Klaus Dapp)
Catbike Tieflieger beim Baumarkt (Bild: Klaus Dapp)
Catbike Tieflieger beim Baumarkt (Bild: Klaus Dapp)
Pino als Lastenesel - gefahren bin ich erst nachdem der Sack Erde mit dem 5-Punkt-Gurt gesichert war (Bild: Klaus Dapp)
Pino als Lastenesel – gefahren bin ich erst nachdem der Sack Erde mit dem 5-Punkt-Gurt gesichert war (Bild: Klaus Dapp)

Alles neu … macht die Jahresinspektion (7.463 km)

Servicerad vor überreiftem Getreidefeld (Bild: Klaus Dapp)

Servicerad vor überreiftem Getreidefeld (Bild: Klaus Dapp)

Da wollte ich mich auf der Hinfahrt zu meinem Radladen drücken und zumindest den Großteil mit dem Zug fahren … und dann fuhr wegen Bauarbeiten nur ein Schienenersatzverkehr. Damit ich das ausgeliehene Servicerad nicht ebenso einsaue wie meinen Grasshopper auf der Hinfahrt, habe ich asphaltierte Wege genommen. Das hat auch fast geklappt und so sah das Servicerad noch fast so aus wie beim Abgeben des Grasshoppers. Im übrigen ein guter Service – vielleicht gibt es ja auch mal Service-Liegeräder, dann tut mir der Hintern auch nicht weh 😉

Bei der Rückfahrt mit meinem frisch gewarteten Grasshopper war ich nicht ganz so erfolgreich beim Umfahren von Pfützen und Schlamm, do dass der schon wieder richtig nach benutztem Rad aussieht. Hoch erfreut war ich, dass ich zügig vorankam und keinen Muskelkater hatte – vielleicht sind das schon die ersten positiven Wirkungen des Trainings?

Wieder daheim - eingesauter Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Wieder daheim – eingesauter Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Fast hätte ich diesen Beitrag mit „der große Schreck“ überschrieben. Denn ich muss schon zugeben, dass ich kräftig erschrocken bin, als ich den Kostenvoranschlag freigeben sollte … mehr als 500 Euro waren für die Inspektion und die notwendigen Reparaturen vorgesehen.

Abgenutzte vordere Bremsscheibe (Bild: Klaus Dapp)

Abgenutzte vordere Bremsscheibe (Bild: Klaus Dapp)

Was war passiert? Eigentlich nichts wirklich überraschendes – nur hatte ich gehofft, dass das nicht schon nach guten drei Jahren bzw. knapp 7.500 Kilometer soweit ist.

  • Die Kette hatte sich gelängt und damit war es auch sinnvoll, die Kettenschutzrohre zu tauschen.
  • Die vordere Bremsscheibe musste getauscht werden, was nach zweimaligem Wechsel der Bremsbeläge nicht ganz überraschend kam.
  • Die Kugelgelenkköpfe an der indirekten Lenkung am Untenlenker hatten Spiel, was mir beim Fahren noch nicht aufgefallen war. Da das , aber da das auf jeden Fall zu den sicherheitsrelevanten Teilen gehört und ich – vor langen Jahren – schlechte Erfahrungen gemacht habe, bin ich froh, dass das aufgefallen ist.

Dazu kam die normale Inspektion mit Ölwechsel der Rohloffschaltung. Deshalb habe ich die Gesamtrechnung nach dem ersten Schreck nachvollziehen können und bin froh, dass jetzt alles wieder läuft. Und durch das Umdrehen des hinteren Ritzels konnte ich gegenüber dem Kostenvoranschlag doch noch etwas sparen.

Kugelgelenkkopf für die indirekte Lenkung (Bild: Klaus Dapp)

Kugelgelenkkopf für die indirekte Lenkung (Bild: Klaus Dapp)

Neue Mäntel liegen daheim schon bereit, damit es eine möglichst pannenfreie Saison gibt. Mal sehen, wann ich dazu komme, die zu montieren.

Im Stich gelassen… (7.411 km)

Da wollte ich rasch noch einen Weihnachtsbrief wegbringen … und dann hat mich der Grasshopper im Stich gelassen.

Schon beim Losfahren wunderte ich mich über ein merkwürdiges Rasselgeräusch. Das ignorierte ich eine Weile, bis daraus ein grauseliges Schleifgeräusch wurde. Nach zwei Versuchen wusste ich wo es herkam. Die beiden Schrauben, die das hintere Schutzblech am Rahmen fixierten sollten, waren lose. Ohne Werkzeug hatte ich keine Chance daran zu kommen.

Begleitet von zunehmenden Schleifgeräuschen fuhr ich langsam weiter, um den Brief einzuwerfen. Dann fuhr ich zur nächsten Straßenbahnhaltestelle und schleifte das Rad in die Bahn – wie gut, dass das in Darmstadt möglich ist.

Daheim angekommen baute ich das Hinterrad aus und zog die Schrauben wieder fest – diesmal mit Schraubenkleber. Ich hoffe, das hält jetzt dauerhaft. Und zur Ehrenrettung des Grasshoppers … ich hätte auch gleich schauen können, was da so klappert.