Archiv für den Monat: August 2016

Eurobike 2016 (4.853 km)

Liegeräder auf dem Freigelände der Eurobike (Bild: Klaus Dapp)

Liegeräder auf dem Freigelände der Eurobike (Bild: Klaus Dapp)

Dank einer Presseakkreditierung für Blogger konnte ich die Fahrrad-Fachmesse Eurobike dieses Jahr an einem Fachbesuchertag besuchen. Das bot Gelegenheit, wieder einmal bei HP vorbei zu schauen. Außerdem habe ich mich beim Zubehör bzw. bei Zulieferern umgesehen und die Stände des Bundesverkehrsministeriums und von Interessensverbänden wie dem ADFC besucht. Wie immer war die Zeit zu kurz, um alle spannenden Neuigkeiten zu sehen… und ich kann von dem Gesehenen nur einen kleinen Auszug wiedergeben.

"Einspurer-Ecke" am Stand von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

„Einspurer-Ecke“ am Stand von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

HP Velotechnik zeigte sein großes Programm und damit vor allem Dreiräder. Wie in den letzten Jahren gabe es auch wieder eine „Einspurer-Ecke“. Im Vordergrund stand der neue Scorpion. Nach HP-Aussage „das leichte, tiefe Sport-Trike mit Hinterradfederung“. Auch am Fachbesuchertag war viel am Stand los – es scheint also durchaus Interesse an den Rädern zu geben.

Ich hatte nette Gespräch am Stand mit Alexander Kraft und Heiko Truppel – leider waren wir uns einig, dass es bei den einspurigen Liegerädern bei HP Nichts wirklich Neues gibt. Aber beide haben mich neugierig auf den neuen Scorpion gemacht. Ich werde auf der Spezialradmesse in Germersheim mal ein paar Runden drehen müssen …

Neue Schutzhülle für die Bremse (Bild: Klaus Dapp)

Neue HP-Schutzhülle für die Bremse (Bild: Klaus Dapp)

Ob ich die für Trikes angebotene neue Schutzhülle für die Bremse brauche, muss ich noch überlegen. Der Obenlenker des Grasshoppers ist ja nicht wesentlich anders aufgebbaut.

Edellux Plätzchen bei Schmidts Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Edellux Plätzchen bei Schmidts Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Wirklich lecker waren die Plätzchen bei Schmidts Nabendynamo. Ich bin immer wieder gerne am Stand und schau mir an, wie Herr Schmidt und sein Team die wirklich zuverlässigen Produkte noch besser werden.

Rohloff Schaltung mit Zahnriemen (Bild: Klaus Dapp)

Rohloff Schaltung mit Zahnriemen (Bild: Klaus Dapp)

Am Beispiel der Firma Rohloff stellt sich für mich immer wieder die Frage, ob Pioniere der Fahrradtechnik in Gefahr sind, von der Konkurrenz ein- oder überholt zu werden.

Rohloff baut seit Ende 1996 mit der Speedhub 500/14 eine funktionierende wartungsarme und langlebige Nabenschaltung. Inzwischen sind weit mehr als 200.000 Schaltungen im Einsatz. Bereits seit einigen Jahren baut Shimano sein Sortiment an Nabenschaltungen aus und tritt dadurch zunehmend auch im „Premium-Sektor“ der Nabenschaltungen als Konkurrent auf.

Seit 2012 konkurriert mit den Pinion-Tretlagerschaltungen ein weiterer Hersteller aus Deutschland im „Premium-Sektor“ der Schaltungen. Dabei bietet Pinion zunehmend auch preisgünstigere Modelle an.

Dass der Konkurrenzkampf hart ist, zeigten die Gespräche an beiden Ständen. Es ging im Wesentlichen um die Vor- und Nachteile der beiden Anbieter im Vergleich. Dabei betont Rohloff die Zuverlässigkeit mit Verweis auf die langen Laufzeiten, die 25 jährige Firmengeschichte und dem Motto „No Slogans just facts“. Pinion unterstreicht seine Innovationskraft, die Qualitätsansprüche der Automobilindustrie als Maßstab und gibt eine 5-jährige Garantie, solange das Eingangsdrehmoment von 250Nm und das Fahrergewicht von 110kg inkl. Rucksack nicht überschritten wird. Dazu führt Pinion weiter aus, dass die Schaltung prinzipiell für jeden Einsatzzweck freigegeben ist. „Allerdings muss klar sein, dass Lastspitzen, die z.B. Hängenbleiben mit dem Pedal an einem Hindernis oder aufgrund eines Sturzes entstehen, unter Umständen das maximale Eingangsdrehmoment überschreiten und zu einer Beschädigung des Getriebes führen können“. Meine Frage, ob Liegeräder in dieser Hinsicht ein Problem darstellen, u.a. da sie (etwas) schwer sind als normale Räder, konnte am Stand nicht beantwortet werden. Dies sei auch derzeit nicht relevant, da kein Anbieter die Schaltung regulär anbiete. Mich irritiert, dass das Fahrergewicht so beschränkt wird – da war ich (beim Einkaufen mit vollem Rucksack) schon deutlich schwerer auf meinen „Normalrädern“ unterwegs.

Mit der Pinion habe ich keine persönlichen Erfahrungen zur Zuverlässigkeit. Bei meinen Rohloff-Schaltungen in unterschiedlichen Rädern kann ich davon berichten, dass Rohloff auch Uraltmodelle noch mit Verbesserungen der aktuellen Serien nachrüstet und der Werksservice bei mir dabei auch kostenlos einen undichten Dichtungsring kostenfrei ersetzt hat. Außerdem entwickelt auch Rohloff seine Schaltung weiter. So gibt es beispielsweise seit kurzem auch für das 13er Ritzel ein Stecksystem statt dem bisherigen Schraubsystem. Damit lässt sich das Ritzel drehen und damit seine Lebensdauer verdoppeln.

Ich hoffe, dass Rohloff seine hohe Qualität und den guten Service auch bei weiter zunehmender Konkurrenz halten kann… und bin gespannt, wie sich Pinion weiterentwickelt.

Alpe-Adria-Radweg (4.342-4.853 km)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Vom 12. bis 27. August 2016 fuhren wir den Alpe-Adria-Radweg in folgenden 17 Etappen:

Alpe-Adria Tag 1: Darmstadt – Salzburg (4.345 km)

Alpe-Adria Tag 2: Salzburg – St. Johann (4.411 km)

Alpe-Adria Tag 3: St. Johann – Mallnitz-Obervellach (4.464 km)

Alpe-Adria Tag 4: St. Johann – Mallnitz-Obervellach – Molzbichl (4.504 km)

Alpe-Adria Tag 5: Molzbichl – Villach (4.540 km )

Alpe-Adria Tag 6: Villach – Tarvisio (4.581 km)

Alpe-Adria Tag 7: Tarvisio – Buja (4.669 km)

Alpe-Adria Tag 8: Buja – Udine (4.705 km)

Alpe-Adria Tag 9: Udine – Grado (4.775 km)

Alpe-Adria Tag 10: Grado – Triest (4.780 km)

Alpe-Adria Tag 11: Triest – Draga – Triest (4.810 km)

Alpe-Adria Tag 12: Triest (4.810 km)

Alpe-Adria Tag 13: Triest – Miramar – Triest (4.832 km)

Alpe-Adria Tag 14: Triest – Mailand: Bahnerfahrungen im Italien (4.840 km)

Alpe-Adria Tag 15: Mailand (4.840 km)

Alpe-Adria Tag 16: Mailand – Basel (4.848 km)

Alpe-Adria Tag 17: Basel – Darmstadt (4.853 km)

Antje fuhr mit Ihrem Tourenrad und ich mit meinem Grasshopper. Die Kombination hat gut funktioniert … auch wenn ich bergauf eher hinterhergehechelt bin und dafür bergab etwas mehr gebremst habe. Da wir genug Zeit eingeplant haben und die einzelnen Etappen kurz genug waren, haben wir auch genug Zeit, uns Sehenswürdigkeiten anzusehen – und davon gibt es auf der Strecke eine ganze Menge.

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 17: Basel – Darmstadt (4.853 km)

Nicht mal ein Bild … so ereignislos lief dieser Tag. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf zum  Badischen Bahnhof. Dort stieg ich in den durchgehenden IC nach Darmstadt. Diesen Luxus einer durchgehenden Verbindung erkaufte ich mit alten Interregio-Wagen ohne Klima-Anlage. Ohne Probleme kam ich so nach Darmstadt und hatte keine Ausrede, meine Sachen nicht gleich in die Waschmaschine zu werfen oder aufzuräumen. Eine schöne Tour war zuende …

und ich brauchte dann noch fast fünf Monate, bis dieser Blog-Beitrag geschrieben war – wie immer veröffentlicht unter dem Datum, an dem es passiert ist. Allen Leserinnen und Lesern an dieser Stelle Danke für die Geduld.

Alpe-Adria Tag 16: Mailand – Basel (4.848 km)

Grasshopper im Mailänder Bahnhof vor dem IC in die Schweiz (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper im Mailänder Bahnhof vor dem IC in die Schweiz (Bild: Klaus Dapp)

Warum nur bin ich auf die Idee gekommen, am Abend vor unserer Rückfahrt auf die Internetseite der SBB zu gehen. Dort entdeckte ich, dass die SBB die Transportbedingungen kurzfristig geändert hat. Dort heißt es jetzt „Der Transport von Tandems, Liegerädern, Dreiräder und weiteren Velos länger als zwei Metern ist aus Platz und Sicherheitsgründen in IR-, IC-, ICN- und EC-Zügen der SBB nicht möglich.“ Ich träumte daher von dramatischen Szenen und schlief schlecht.

Am Vormittag fuhren wir mit der U-Bahn in die Stadt und besichtigen noch ein paar Sehenswürdigkeiten. Nachdem es für das Flanieren zu heiß wurde, schauten wir uns noch Parks an… und ich hielt einen schönen Mittagsschlaf im Schatten.

Am Nachmittag fuhren wir zurück ins Hotel und holten die Räder und das Gepäck ab. Gemütlich radelten wir zum Bahnhof. Etwas mulmig war uns schon als wir uns in den langen Schlangen vor der Sicherheitskontrolle anstellen mussten. Das ist wirklich ein gutes Anschlagsziel… wirklich kontrolliert hat niemand. Ein Wedeln mit unseren analogen Papierfahrkarten reichte völlig aus. Unsere vollen Packtaschen interessierten Niemanden.

Nach einer Weile kam unser Zug. Das Personal verschwand sofort Richtung Pausenraum. Die Wagennummern stimmten nicht mit unseren Reservierungskarten überein, aber es gab nur einen definierten Platz für unsere Räder. Mein zusammengefalteter Grasshopper ließ sich gut verstauen – nur der Lenker von Antje ragte in den Gang. Endlich ein guter Einsatzzweck für Antjes roten Helm… Als ein schweizer Rentner meinte sich über die von uns genutzte Gepäckfläche aufamseln zu müssen, reichte ein kurzer Blick. Er erkannte dann wohl auch, dass sein Koffer bestens zwischen die Sitze passte.

Zusammengefalteter Grasshopper und Antjes Rad im IC nach Basel (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper und Antjes Rad im IC nach Basel (Bild: Klaus Dapp)

Wir gingen dann beruhigt in den Speisewagen und genossen ein Weizen mit Blick auf den Lago Maggiore … und einem sichtlich begeisterten tessiner Speisewagenkellner, der uns gerne seine Heimat zeigte.

In Basel luden wir die Räder aus. Ich faltete den Grasshopper auf und wir konnten die letzen Meter fahren.

Alpe-Adria Tag 15: Mailand (4.840 km)

Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

In Mailand waren wir mit U- und Straßenbahn sowie zu Fuß unterwegs. Bei über 30 Grad und dem Wunsch, einfach mal zu fotografieren oder in die spannenden (Design-)geschäfte zu gehen, war das der beste Weg für uns. Interessiert hat uns die Radinfrastuktur trotzdem. Neben einem Verleihsystem gibt es an vielen Stellen Fahrradabstellanlagen und – manchmal etwas komplizierte – Fahrradwege.

Historische Einkaufspassage neben dem Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Historische Einkaufspassage neben dem Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Begeistert hat uns das Technikmuseum, das mit dem Deutschen Museum in München gut mithalten kann. Besonders beeindruckend sind die Ideen von Leonardo da Vinci. Einige seiner Zeichnungen waren als funktionierende Maschinen nachgebaut.

In der großen Hitze waren auch Besuche von Parks in der Innenstadt sehr erholsam. Unter schattigen Bäumen sind die Temperaturen deutlich verträglicher. So verbrachten wir einen angenehmen Tag in Mailand.

Mailänder Scala mit den aktuellen Straßenbahnfahrzeugen (Bild: Klaus Dapp)

Mailänder Scala mit den aktuellen Straßenbahnfahrzeugen (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 14: Triest – Mailand: Bahnerfahrungen im Italien (4.840 km)

Vorhalle des Mailänder Hauptbahnhofs (Bild: Klaus Dapp)

Vorhalle des Mailänder Hauptbahnhofs (Bild: Klaus Dapp)

Gemütlich fuhren wir zum Triester Bahnhof. Dort fand sich auch ein Zugbegleiter, der uns noch erklärte, wie wir eine Fahrradkarte kaufen und entwerten, damit wir keinen Zuschlag zahlen müssen. Bis Venedig war das Fahrradabteil dann richtig voll. In einer Gemeinschaftsaktion luden wir in Venedig Mestre aus.

Aufgehängte Fahrräder in der Regionalbahn (Bild: Klaus Dapp)

Aufgehängte Fahrräder in der Regionalbahn (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechschaden durch die Aufhängung (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechschaden durch die Aufhängung (Bild: Klaus Dapp)

Etwa 10 Personen mit Rädern wollten in den Zug nach Verona – nach dem Einfahren kann ein Zugbegleiter mit rotem Kopf und brüllte wild gestikulierend, dass nur zwei Räder zusätzlich in das mit nur zwei Rädern belegte Radabteil dürfen. Auch die Intervention zweier italienischer RadlerInnen brachte keinen Erfolg.

Um unsere Chancen auf die Weiterfahrt zu vergrößern, faltete ich den Grasshopper und stellte es im nächsten Zug einfach in eines der großen Gepäckabteile… die Strategie ging auf und alle Wartenden kamen mit nach Verona.

Zusammengefalteter Grasshopper im Gepäckabteil (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper im Gepäckabteil (Bild: Klaus Dapp)

Auch das letzte Stück nach Mailand lief problemlos, da hätte ich den Grasshopper auch entfaltet hinstellen können. Es ist wirklich schade, dass durch das Verhalten einzelner Bahnmitarbeiter das ganze System in Misskredit gebracht wird.

Die Fahrt zum Hotel verlief ohne Probleme. Die Straßen sind breit und werden pragmatisch genutzt. Nach einer erfrischenden Dusche haben wir im angrenzenden Uni – Viertel ein Restaurant gesucht… kein einfaches Unterfangen. Unser Hotel lag in einem Entwicklungsbereich. Zwischen Industriebrachen und einem Urban Entertainment Center (wer da trotz der spannenden Innenstadt hingeht?) liegen Wohnhochhäuser für die Studierenden und das zentrale Unigebäude. Das Ganze wurde in den letzten Jahren neu gebaut und wirkt noch sehr steril – gleichzeitig zeigen sich etliche Bauschäden wie abblätternde Fassaden und defekte Wege, so dass ein ziemlich heruntergekommener Eindruck entsteht. Wir verwöhnten uns mit einem leckeren Bier vom Fass.

Alpe-Adria Tag 13: Triest – Miramar – Triest (4.832 km)

Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem Tag in der Innenstadt wollten wir uns noch das Schloss Miramare anschauen. Zuerst besichtigten wir aber das ehrenamtlich betriebene Eisenbahnmuseum im ehemaligen Campo Marzio. Der Verein erhält seit 1984 den trotz fehlender Überdachung beeindruckenden Bahnhof. Darüber hinaus werden historische Bahnfahrzeuge ausgestellt, die von den Mitgliedern des Vereins leider nicht fahrbereit gehalten werden können. Dafür werden liebevoll gestaltete kleine und große Modellbahn-Dioramen ausgestellt. Zwei große Anlagen werden betrieben, so dass Groß und Klein (meist männlich) viel Spaß haben.

Ehemaliger Hafenbahnhof von Triest (ohne das ursprüngliche überspannende Dach, Bild: Klaus Dapp)

Ehemaliger Hafenbahnhof von Triest (ohne das ursprüngliche überspannende Dach, Bild: Klaus Dapp)

Inzwischen hatten wir etwas Übung mit den Radrouten und dem italienischen Autoverkehr. Außerdem hatte ich den Liegerad-Bonus. Wenn es mir zu eng wurde, konnte ich mit ein paar Schlangenlinien und damit verbundenen Wimpelausschlägen wieder für Abstand sorgen. In wenigen Notfällen – blind rückwärts Fahrende gibt es leider überall – bewährte sich die Airzound-Hupe…

Blick auf das Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf das Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Entspannt und durch kräftigen Wind gekühlt fuhren wir der Küste entlang zum Schloss Miramare, das in den Jahren 1856-1860 für Erzherzog Ferdinand von Österreich und seine Gattin Charlotte von Belgien gebaut wurde. Dafür haben sich die Erbauer ein wirklich schönen Platz ausgesucht. Tolle Blicke auf das Meer und Tiest sowie ein abwechslungsreicher Garten laden zum Verweilen ein. Uns half ein leichter Wind über die Mittagshitze… und ein Besuch des schönen Kaffees in und um ein Gartenhaus gegen die Mittagsmüdigkeit.

Blick aus dem "Wohnzimmer" in Miramar auf Triest (Bild: Klaus Dapp)

Blick aus dem „Wohnzimmer“ in Miramar auf Triest (Bild: Klaus Dapp)

Der WWF hat in der Adria vor dem Schloss Miramare eine Schutzzone initiiert, in der sich vom Ufer aus gut sichtbar diverse Fische und andere Meerestiere tummeln. In einer kleinen Ausstellung lässt sich barfuß der Meeresgrund erkunden. die in den einzelnen Zonen lebenden Tiere sind in Aquarien zu sehen.

Nach einer Dusche im Quartier und einem leckeren Abendessen, betrachteten wir noch einmal den Sonnenuntergang an der Hafenmole.

Alpe-Adria Tag 12: Triest (4.810 km)

Innenstadt von Triest (Bild: Klaus Dapp)

Innenstadt von Triest (Bild: Klaus Dapp)

In der großen Hitze liefen wir ein wenig durch die Innenstadt und schauten uns die schönen Gebäude an. Schade, dass die spannende Straßenbahn wie schon 2012 durch einen Unfall nicht in Betrieb war. Ich bin gespannt, wie lange es diesmal dauert, bis der Verkehr wieder aufgenommen wird.

Endhaltestelle der Straßenbahn nach Opicina (Bild: Klaus Dapp)

Endhaltestelle der Straßenbahn nach Opicina (Bild: Klaus Dapp)

Den Nachmittag verbrachten wir zum Großteil in einem Park im Schatten … und nach einem leckeren Abendessen gingen wir wieder zur Hafenmole, um den Sonnenuntergang anzuschauen.

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 11: Triest – Draga – Triest (4.810 km)

Versteckter Startpunkt des Bahnradweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Versteckter Startpunkt des Bahnradweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Fahrradtourismus bzw. Radfahren ist in Triest noch nicht wirklich angekommen. Mein Versuch, im Tourismusbüro einen Fahrradstadtplan zu kaufen und den Weg zum Startpunkt des XXX zu erfragen, endete mit einem kostenlosen Plänchen mit einem Pfeil und Straßennamen am unteren Rand… so kämpften wir uns durch das hügelige Triest. Als wir beim Rand des Stadtplans ankamen, versuchte ich, auf dem GPS den Startpunkt zu finden. Ich hatte das leider nicht vorbereitet. Ein Rollerfahrer zeigte uns den weiteren Weg. Ich war schon begeistert, als auf einmal ein Hinweisschild auftauchte. Es zeigte kurz vor einer Kreuzung auf einen Parkplatz. Zum Glück fiel mir auf der Kreuzung auf, dass nach der Velomap der Weg dort bereits verlaufen sollte. Zwei Einheimische machten uns gesterreich darauf aufmerksam, dass wir auf den Parkplatz müssen… da endlich begriff ich, dass wir auf einer Brücke über dem Radweg standen. Nach fast zwei Stunden kraft- und nervender „Anfahrt“ konnten wir endlich starten. Inzwischen war es richtig warm, so dass uns der Aufstieg in den Karst kräftig ins Schwitzen brachte. Die Strecke ist beeindruckend. Auf der alten Bahnstrecke geht es zwischen den Häusern hindurch in die Aussenbereiche. Die Strecke wird durch Jogger, Mountainbiker und Wanderer rege genutzt. Bereits das erste Viadukt bietet einen gandiosen Blick über Triest.

Umgebaute Eisenbahnbrücke des Radweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Umgebaute Eisenbahnbrücke des Radweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Weile endet der asphaltierte Abschnitt und es ging auf Schotter weiter. Teilweise war der Weg ziemlich hoppelig – blöderweise lag die Pumpe für den Dämpfer im Hotel. In den alten Tunneln war es schön kühl und dank unserer guten Beleuchtung erkannten wir Füßgänger und unbeleuchtete Radfahrer gut.

Blick über Triest (Bild: Klaus Dapp)

Blick über Triest (Bild: Klaus Dapp)

Tunnel auf dem Radweg nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Tunnel auf dem Radweg nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

So gewannen wir kontinuierlich an Höhe und erreichten Draga. Von dort ging es bis Triest fast nur bergab.

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Wir fuhren nur einen Teil der Strecke zurück und bogen dann in Richtung der Gedenkstätte „Risera di San Saba“ ab. Hier betrieben die deutschen Besatzer 1944-45 das einzige Lager mit Krematorium. Neben der Organisation der Deportationen diente es auch der direkten Tötung von Gefangenen.

Zurück zur Unterkunft mussten wir wieder über die Hügel und durch einen Straßentunnel, um die Autobahn zu umgehen. Auch wenn wir den Eindruck hatten, dass Autofahrer auf uns aufpassten und ich den Exotenbonus hatte… ohne genau zu wissen, wo die Hügel liegen und geeignete Routen verlaufen, macht Radfahren hier kein Spaß. Der Vergleich zu Udine, wo Radverkehr zum Stadtbild gehört, ist deutlich. Am nächsten Tag schauten wir uns die Stadt zu Fuß an.

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 10: Grado – Triest (4.780 km)

Grasshopper auf der Fähre nach Triest (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper auf der Fähre nach Triest (Bild: Klaus Dapp)

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Schiffsanleger am Hafen. Wir wollten uns die Küstenstraße nach Triest sparen und mit der Fähre übersetzen. Im Werbeprospekt wird die Fahrradmitnahme angepriesen. Das Personal an Bord ist davon wenig begeistert, da die Räder mühsam durch den Passagierraum geschoben bzw. getragen werden müssen, dessen Sitze mit weißem Leder bespannt sind. Da mir der Kapitän wohlwollend zunickte, nahm ich das Geplänkel, ob mein Rad ein Rad sei, nicht sonderlich ernst. Trike-Radler werden vermutlich auf größere Probleme stoßen.

Hafen in Triest (Bild: Klaus Dapp)

Hafen in Triest (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer ruhigen Überfahrt kamen wir nach Triest. Und nach einem ernst gemeinten „grazie“ war dann auch das Bordpersonal halbwegs versöhnt. In Triest probierten wir erfolgreich auf einer der Hauptstraßen das Radfahren aus. Zweiräder sind in der Regel als Vespa unterwegs. Trotzdem kamen wir dank Liegerad-Bonus gut und sicher zu unserem Quartier. Danach waren wir zu Fuß in der Innenstadt unterwegs. Es gibt einfach so viele Plätze zum Anschauen.