Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik (5.574 km)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Mehr als 600 Interessierte – und damit fast 100 mehr als im letzten Jahr – haben nach Einschätzung von Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, den diesjährigen Tag der offenen Tür besucht. Neben den Liegerädern und dem angebotenen Programm trug dazu sicher auch das gute Wetter bei. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gab es keine Gewitter am Nachmittag.

Der Main bei Kelsterbach - ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Der Main bei Kelsterbach – ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

So gab es auch für mich fast keine Ausrede mehr, nicht mit dem Rad zu fahren … nur um meine Herzallerliebste nicht zu früh zu wecken, war ich das erste Stück elektromobil unterwegs. Mit einer kurzen Zugfahrt schaffte ich es dann mit meinem Grasshopper noch rechtzeitig zur Begrüßung nach Kriftel.

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Auch diesmal war ich wieder beeindruckt wie sauber und gut aufgeräumt die Fabrik war. Und auch diesmal gab es das Liegeradlächeln nicht nur auf dem Testparcours. Schon beim Empfang am Werkstor herrschte gute Laune. Wie immer gab es auch einige Selbstbauten oder umgebaute Liegeräder von Kundinnen und Kunden bzw. Interessierten zu sehen. Da ist mir mein Gebastel immer richtig peinlich.

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Paul Hollants und Daniel Pulvermüller stellten in bewährter Art sehr unterhaltsam das Programm vor. Obwohl ich die Fakten inzwischen durchaus kenne – und Vieles hier auch nachzulesen ist – hatte ich wieder viel Spaß bei der Werksführung mit Paul Hollants. Ich mag einfach Menschen, die etwas aus Überzeugung machen. Und ich nehme Paul Hollants auch ab, wenn er zum Gewinn des Hessischen Exportpreises sagt „unser Ziel ist es, dass Liegeräder weltweit bekannt werden“.

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Ich hatte den Eindruck, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sehr über den Exportpreis gefreut haben und die damit verbundene Aufmerksamkeit alle stolz gemacht hat. Paul Hollants erläuterte am Beispiel der USA die Unterschiede zwischen den Märkten. So sind Kundinnen und Kunden in Deutschland bereit, ihr speziell nach ihren Wünschen gestaltetes Liegerad zu bestellen und – mehr oder weniger geduldig – auf die Lieferung zu warten. In den USA besteht dagegen der Anspruch, das Rad sofort mitzunehmen. Es ist sicher kein einfaches Unterfangen, diese sehr unterschiedlichen Anforderungen zu bedienen – aber offensichtlich gelingt das HP Velotechnik ganz gut. Damit kann das Winterloch im deutschen bzw. europäischen Markt gut überbrückt werden.

Neben vielem Anderen war es Paul Hollants auch wichtig auf die Ausbildungstätigkeit von HP Velotechnik hinzuweisen. Besonders gut finde ich dabei, dass HP mit Händlern zusammenarbeitet, so dass die Auszubildenden zum Zweiradmechatroniker nicht nur mit hochwertigen Liegerädern in Kontakt kommen sondern auch einmal mit Kaufhausrädern konfrontiert werden.

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Ein besonderes Erlebnis war auch der Vortrag von Tom Richter. Selten habe ich einen „Aussteiger“ gesehen, der so normal war. Seine Tourbeschreibung war sehr anschaulich und zeigte die schönen und lustigen Seiten der von ihm, seiner Frau und seiner kleinen Tochter bereisten Länder ebenso wie die Schattenseiten und die schwierigen Situationen einer mehrmonatigen Radreise. Besonders witzig fand ich die Beschreibung der Begegungen seiner kleinen Tochter, die mit ihren blonden Haaren und weißenr Haut in den bereisten Ländern besonders auffiel und ihre Rolle „im Mittelpunkt zu stehen“ oft auch genossen hat.

Dass Tom Richter auch richtig gute Nerven hat, zeigte die Anekdote, dass er einmal sein Liegerad gegen ein Pferd tauschte. Das Pferd lief einfach weiter – während der Reiter versuchte mit dem Rad zu fahren und dabei natürlich auch erst einmal umfiel. Auch da zeigte sich wie robust die Streetmaschine ist… ich hätte da viel zu viele Bedenken gehabt, dass doch etwas wichtiges kaputt geht, für das es „in der Wallachei“ sicher keine Ersatzteile gibt.

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Natürlich wollte ich auch ein paar spezielle Informationen gekommen, was es im Zweiradbereich auf der Eurobike Neues gibt. Alexander Kraft hat sich ein wenig gewunden. Aber immerhin konnte ich ihm entlocken, dass es vor oder zur Eurobike eine neue Webseite geben soll. Und er deutete an, dass es nach den vielen Innovationen im Dreiradbereich in den letzten Jahren dieses Jahr etwas neues bei den Zweirädern geben wird. Auf meine Frage, ob ich schon mal das Sparen anfangen soll, wollte er nicht konkret antworten – ich plane einen Besuch der Eurobike ein und bin gespannt, was es dort am Stand von HP Velotechnik dann als Neuheiten zu sehen gibt.

Nach dem Kauf einer Tube Sonnencreme und kräftigem Eincremen fuhr ich bei bestem Radwetter zurück nach Darmstadt: Mit der Fähre über den Main, am und unter dem Frankfurter Flughafen entlang und zum Schluss weitgehend durch Feld und Wald. Dort konnte ich der Herzallerliebsten dann berichten, dass das Publikum bei Liegeradveranstaltungen inzwischen bunt gemischt ist. Neben den Freaks (nicht böse gemeint, ich „schwätz auch gerne Speichen“) und der Reha-Fraktion interessieren sich inzwischen auch Familien für spannende Fahrräder – HP Velotechnik hat dafür wieder eine Kinderbespaßung eingerichtet, damit die Eltern Räder schauen können. Vielleicht entwickelt HP Velotechnik zukünftig auch ein Familienrad wie das Stufentandem Pino

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

"Parkplatz" am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

„Parkplatz“ am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" - aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ – aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ (Bild: Klaus Dapp)

4 Gedanken zu „Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik (5.574 km)

  1. Norbert

    Hallo Klaus,
    gerade habe ich an Maria-Jeanne einen kurzen Abriss meines Aufenthaltes am Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik geschrieben. Leider habe ich den Link zu Deinem Blog erst jetzt gesehen, sonst hätte ich mir das verkniffen. Hier ist es viel ausführlicher und auch noch mit Bildern.
    Das Stoß-mich-zieh-mich-Tandem habe ich auch gesehen und fand es interessant.
    Liegt der „Bettel-Bahnübergang“ südlich von Mörfelden. An dem habe ich mal mehr als 15 Minuten gestanden und wiederholt die Ruftaste gedrückt. Zum Schluss bin ich dann über die Straße nach Weiterstadt zu ICLETTA gefahren.
    Als der Vortrag von Herrn Richter anfing bin ich wieder nach Hause gefahren und habe deshalb auch leider die Führung von Herrn Hollants nicht mehr mitgemacht. Da ich nur Kimie und Maria persönlich kenne habe ich in Kriftel niemanden vom Blog der Liegeradfrau gesehen.
    Dir eine schöne Woche
    Norbert

    1. admin Beitragsautor

      Hallo Norbert,
      da bin ich auf Deine Eindrücke gespannt. Ich schaue immer etwas aus der Zweiradperspektive. Heute hat mir Alexander Kraft geschrieben, dass er das Geheimnis bald lüften darf, was auf der Eurobike vorgestellt wird. Ich muss auf jeden Fall noch Urlaub nehmen, damit ich es nach Friedrichshafen schaffe.
      Der „Bettel-Bahnübergang“ liegt südlich von Mörfelden an der B44. Auf der Bahnlinie ist Einiges los, da kann es auch mal richtig lange dauern.
      Viele Grüße
      Klaus

      1. Nor

        Hallo Klaus,
        dann war es der Bahnübergang. Allerdings ist in der ganzen Wartezeit nicht ein Zug an mir vorbei gefahren. Ich habe das „Nicht-Reagieren“ der Bahnmitarbeiter auf menschliches Bedürfnis zurück geführt. 🙂
        Viele Grüße
        Norbert

  2. Tom

    Hallo Klaus,

    vielen Dank für die wohlwollende Kommentierung meines Vortrags und zu meiner Person. Freut mich, wenn es gefallen hat.

    Beste Grüße aus Berlin.
    Tom

Kommentare sind geschlossen.