Bodensee-Tour 1. Tag: Darmstadt – Ulm (2.134 km)

Blick auf das Ulmer Münster (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf das Ulmer Münster (Bild: Klaus Dapp)

Ich gebe offen zu, dass ich nach den letzten Bahnerfahrungen mit und ohne Rad überhaupt keine Lust auf die Aktion hatte. Das Ganze begann damit, dass schon sechs Wochen vorher in meinem gewünschter Zug keine Radreservierung mehr zu bekommen war. Also fuhr ich einen Tag früher.

Auch die Internetinformation, dass mit starker Nachfrage zu rechnen ist, stimmte mich ebenso wenig positiv wie der Wetterbericht mit 38 Grad. Am Bahnhof wurde dann noch angesagt, dass ein Wagen fehlt. Da habe ich den Grasshopper gefaltet, obwohl das in den eingesetzten Wagen eigentlich nicht erforderlich sein sollte. Ich wollte keinen Stress!

Zusammengefalteter Grasshopper im Hauptbahnhof in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper im Hauptbahnhof in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Im Zug kam dann noch gleich nach dem Einsteigen die Durchsage, dass die Reservierungsanzeige nicht funktioniert. Ich stellte den zusammengefalteten Grasshopper an meinen reservierten Fahrradplatz, hängte den Trageriemen in die Wandhalterung und fixierte zusätzlich mit einem Spanngurt. Dann setzte ich mich unter die Klimaanlage, die einen Teil des Großraumabteils tatsächlich kühlte. Zu meiner großen Überraschung verlief die Fahrt ruhig und ohne Rumgezicke des Begleitpersonals. Mit nur zehn Minuten Verspätung kam ich entspannt in Ulm an. Dort entfaltete ich den Grasshopper unter Anteilnahme der Bevölkerung… nach fünf Minuten war das Rad fahrbereit… und nach weiteren zehn Minuten hatte ich auch die Husse in ihrem Transportsäckchen.

Danach radelte ich zum Hotel. Die Sehenswürdigkeiten konnte ich erlaufen. Die Radinfrastruktur in Ulm hat sich zwar in den letzten Jahren verbessert … aber da ist noch Einiges zu tun. Dazu kommt, dass die Innenstadt sehr kompakt ist. So schlenderte ich durch die heiße Stadt, wo sich vor allem an den Brunnen bzw. Wasserspielen und an der Donau bzw. ihren Zuflüssen Menschen tummelten. Auch das kühle Münster war rege besucht. Auf eine Turmbesteigung verzichtet ich – es war mir zu heiß.

Als letztes Tagwerk packte ich den vorausgeschickten Koffer aus und bereitete die Satteltaschen vor. Dieser Umweg über den Koffer war notwendig, da ich nur ein Gepäckstück kostenlos verschicken kann. So fährt jetzt der leere Koffer wieder zurück nach Darmstadt…

Zur Übernachtung: Comfor-Hotel Ulm, Fahrrad stand sicher im Treppenhaus, ruhiges Zimmer, nettes und kompetentes Personal, umfangreiches Frühstücksbuffet, WLAN, ca. 95€/Nacht im Einzelzimmer

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