Rhône-Saône-Rhin – Tag 22: Eckwersheim – Karlsruhe (8.917 km)

Warnschild beim Industriegebiet von Wantzenau (Bild: Klaus Dapp)
Warnschild beim Industriegebiet von Wantzenau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück brachen wir gemeinsam auf Richtung Straßburg, von wo die Herzallerliebste den Zug genommen hat. Kurz unterhalb von Reichstett trennten wir uns. Ich bog ab Richtung Gambsheim, wo ich den Rhein nach Deutschland überqueren wollte.

Schutzstreifen an der Departementsstraße zwischen Wantzenheim und Kilstett (Bild: Klaus Dapp)
Schutzstreifen an der Departementsstraße zwischen Wantzenheim und Kilstett (Bild: Klaus Dapp)

Leider bestätigte sich der Wetterbericht und es nieselte ab und an. Der Weg verlief in weiten Bereichen auf dem Seitenstreifen stark befahrender Straßen, auf denen auch viele LKW unterwegs waren. Auch wenn die allermeisten Fahrzeuge genug Abstand hielten, war das nicht besonders angenehm und ich war froh, als ich Gambsheim trocken erreichte.

Baustelle an der Schleuse in Gambsheim mit provisorischem Steg (Bild: Klaus Dapp)
Baustelle an der Schleuse in Gambsheim mit provisorischem Steg (Bild: Klaus Dapp)
Treppenturm zum provisorischen Steg bei der Schleuse Gambsheim (Bild: Klaus Dapp)
Treppenturm zum provisorischen Steg bei der Schleuse Gambsheim (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf den Grasshopper vom Steg (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf den Grasshopper vom Steg (Bild: Klaus Dapp)

Dort wartete leider eine unangenehme Überraschung. Die Schleuse wurde saniert und bei der Gelegenheit eine neue Brücke für den Rad- und Fußverkehr gebaut. Deshalb musste ich das Rad eine provisorische Brücke hoch- und runtertragen. Das war eine ziemliche Plagerei, obwohl ich die Taschen abgemacht habe und unabhängig vom Grasshopper hochgetragen habe. Gleichzeitig begann es richtig zu regnen.

Rheinradweg bei Grauelsbaum (Bild: Klaus Dapp)
Rheinradweg bei Grauelsbaum (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse Iffezheim als letzte Rheinschleuse vor dem Meer (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse Iffezheim als letzte Rheinschleuse vor dem Meer (Bild: Klaus Dapp)

Da es relativ warm war, war das am Anfang nur ein bisschen lästig. Allerdings verläuft der Rheinradweg bis Karlsruhe zu großen Teilen auf den Rheindeichen. Der Weg ist überwiegend als wassergebundene Decke angelegt. Was bei schönem Wetter gut zu fahren ist, entwickelte sich mehr und mehr zur Schlammschlacht. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ich steckenbleibe. Das war sicher übertrieben, aber der Rollwiederstand war schon ziemlich groß.

Auf der Höhe von Karlsruhe wurde es auf einmal sonnig und die Wege waren trocken. Es war kaum zu glauben. Dementsprechend schauten mich die Menschen auch ziemlich irritiert an. Besonders lustig war die im Bereich des Freibades am Rhein in Karlsruhe. Während ich noch das völlig verdreckte Regenzeug anhatte, kamen mir Menschen in T-Shirt und kurzen Hosen, im Badeanzug oder im Bikini entgegen.

Nachdem ich halbwegs getrocknet war, zog mich dementsprechend um. Dann radelte ich der Alb entlang ins Stadtzentrum von Karlsruhe. Ich hatte mit Hilfe von Luftbildern, auf denen die Radinfrastruktur gut zu erkennen war, eine Strecke vorbereitet, die sich als sehr gut erwies. So kam ich problemlos in mein Hotel. Dort handelte ich einen Platz zum Unterstellen des Rades aus, stellte es ab und habe dann erst einmal die Satteltaschen und das Regenzeug geduscht und damit entschlammt. Danach genoss ich die Dusche. Halbwegs wieder zum Menschen geworden, ging ich Maultaschen essen.

In der Nacht regnete es dann auch in Karlsruhe, so dass ich froh war, dass der Grasshopper überdacht stand. So konnte der völlig durchweichte Sitzbezug wenigstens halbwegs abtrocknen.