Neues von der Buchmesse (1.177 km)

Messestand der Generation Riesling auf der Frankfurter Buchmesse (Bild: Klaus Dapp)
Messestand der Generation Riesling auf der Frankfurter Buchmesse (Bild: Klaus Dapp)

Das Spektrum der Frankfurter Buchmesse ist eigentlich kaum zu beschreiben. Ich wollte mich nach neuen Radtourenführern erkundigen. Aber natürlich habe ich auch geschaut, was es noch so gibt.

Da der Buchhandel auch verstärkt Geschenke ins Sortiment nimmt und dem Bereich Kochbücher und Genießen eine ganze Zone war, habe ich mich nur ein bisschen darüber gewundert, dass es auch Kochshows und Wein gibt. Der Stand der Generation Riesling, ein Projekt junger Winzerinnen und Winzer, war besonders fahrradaffin. Das Personal hatte auch ernsthaft Ahnung, was sie da ausschenkten und die Stimmung am Stand war ganz sicher nicht nur wegen des Alkohols sehr gut.

Stand des Esterbauer-Verlags (Bild: Klaus Dapp)
Stand des Esterbauer-Verlags (Bild: Klaus Dapp)

Am Stand des Esterbauer Verlags habe ich mir die geplanten neuen Radtourenbücher und die Neuauflagen angeschaut. Es ist schon beeindruckend, welche Routen inzwischen in Europa bestehen. Ich finde die bikeline-Radtourenbücher auf Grund der Kombination von Karte und Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten sehr gut. Die Routenbeschreibung lese ich kaum noch, seit ich ein GPS-Gerät habe. Da sind für mich eigentlich nur die Hinweise auf schlecht befahrbare Abschnitte interessant.

Dem trägt der Verlag Rechnung, indem zukünftig eine zweite Reihe aufgelegt wird, die quasi als Taschenbuch herauskommen soll. Dabei wird auf die Routenbeschreibung verzichtet und mit dem Format von 12 x 12 cm wird ein Büchlein herausgebracht, das sich wesentlich einfacher und damit kostengünstiger produzieren lässt als die bikeline-Bücher mit Spiralbindung. Das ermöglicht es dann auch, für regionale Wege ein Angebot zu schaffen, für das die bikeline-Bücher viel zu umfangreich wären. Leider konnte wegen Problemen mit der Druckerei noch kein Beispiel gezeigt werden. Ich bin gespannt, die neue Serie ein Erfolg wird.

Kompass Fahrradführer und Fahrrad-Tourenkarte (Bild: Klaus Dapp)
Kompass Fahrradführer und Fahrrad-Tourenkarte (Bild: Klaus Dapp)
Innenseiten von Kompass Fahrradführer und Fahrrad-Tourenkarte (Bild: Klaus Dapp)
Innenseiten von Kompass Fahrradführer und Fahrrad-Tourenkarte (Bild: Klaus Dapp)

Auch bei Kompass bekommt der klassische Fahrradführer mit Wegbeschreibung Konkurrenz. Hier ist es die Tourenkarte, die ein langes Leporello ist, so dass tatsächlich die gesamte Tour in Abschnitten auf einem langen Stück zu sehen ist. Dabei kann das Leporello auch so gefaltet werden, dass der Kartenausschnitt das gewohnte Format hat. Auf der Rückseite werden die Sehenswürdigkeiten usw. erläutert. Auf eine Wegbeschreibung wird verzichtet. Auch hier ist das Leporello ca. 30% günstiger als der Fahrradführer mit Spiralbindung. Außerdem ist die Tourenkarte leichter. Ich finde auch das einen interessanten Ansatz.

Demonstration der wasserfesten Karten des Verlags grünes herz (Bild: Klaus Dapp)
Demonstration der wasserfesten Karten des Verlags grünes herz (Bild: Klaus Dapp)

Etwas überrascht hat mich die Entdeckung des Verlages grünes herz aus Thüringen. Der stellt seit 1992 Radkarten – teilweise in Zusammenarbeit mit dem ADFC – her. Diese sind in der wasserfesten Version nicht auf Papier laminiert sondern vollständig aus Kunststofffolie. Das hat einmal den Vorteil, dass sie sich recyceln lassen, andererseits, dass sie deutlich leichter sind. Kartenbild und -inhalte sind auf den Radverkehr ausgelegt und enthalten alle wichtigen Informationen (Steigungen, Belag, hohe Kfz-Belastung von Straßen usw.). Ich muss zugeben, dass ich von dem Verlag vorher noch nie etwas gesehen habe.

Einen anderen Weg in die Zukunft geht der Kartenhersteller freytag & bermdt mit einer eigenen App. In der Basisversion soll sie kostenlos sein und sich durch Werbung finanzieren. Eine zukünftige Premiumversion soll dann werbefrei sein. Ich bin gespannt, ob sich diese App gegenüber den anderen Konzepten und Anbietern wie Komoot, outdooraktive oder openstreetmaps behaupten kann. Inhalte sollen durch die Zusammenarbeit mit regionalen Institutionen (Tourismusverbände usw.) gewonnen werden.

Die Digitalisierung und die Altersentwicklung führen zu sehr unterschiedlichen Anforderungen. Während die einen gerne am bewährten Printmedium mit Wegbeschreibung festhalten, wollen die anderen gerne das sowieso mitgeführte Mobiltelefon nutzen. Ich bin gespannt, wie sich die Angebote weiterentwickeln.