Archiv der Kategorie: Touren: Bodensee-Oberschwaben-Allgäu

Bodensee-Tour 2. Tag: Ulm – Blaubeuren – Ulm (2.177 km)

Blautopf, Quelle der Blau in Blaubeuren (Bild: Klaus Dapp)

Blautopf, Quelle der Blau in Blaubeuren (Bild: Klaus Dapp)

Heute wollte ich einen kurzen Ausflug zum Blautopf machen, einer der größten Karstquellen in Deutschland. Auch am Morgen war es schon 25 Grad warm und ich begann in Ulm mit der Suche des Weges… und konnte nach dem Hauptbahnhof meine schlechte Meinung über die Fahrrad-Infrastruktur korrigieren. Der Weg wurde wohl in den letzten Jahren zum Teil neu angelegt. Die Beschilderung ist bis auf einen Abschnitt in Blaustein gut und der größte Teil asphaltiert. Kurz: Es macht richtig Spaß dort zu fahren. Ich war nicht allein, da die Strecke Teil des Donau-Radweges (Blau-Route) ist, aber es war auch nicht überfüllt.

Fahrradrampe als Teil der Fahrradinfrastruktur in Ulm (Bild: Klaus Dapp)

Fahrradrampe als Teil der Fahrradinfrastruktur in Ulm (Bild: Klaus Dapp)

Ich fuhr gemütlich parallel zur Blau. Es ging leicht bergauf und erfreulich oft schön schattig am Waldrand entlang. Nach gut eineinhalb Stunden erreichte Blaubeuren. Dort fuhr ich gleich zum Blautopf. Es ist schon beeindruckend, wenn eine Quelle selbst bei der jetzigen Trockenheit mehr als 2000 Liter pro Sekunde ausschüttet. Bei Hochwasser werden es auch über 30.000 Liter pro Sekunde. Es verwundert nicht, dass die Menschen früher eine Verbindung zur Hölle vermuteten. Die Wasserkraft nutzten sie für zahlreiche Mühlen, heute wird Strom erzeugt. Beeindruckend ist die blaue Farbe des Quelltopfes.

Wirtschaftsgebäude im ehemaligen Kloster in Blaubeuren (Bild: Klaus Dapp)

Wirtschaftsgebäude im ehemaligen Kloster in Blaubeuren (Bild: Klaus Dapp)

Die Rückfahrt ging erstaunlich schnell … die Strecke ist ideal für das Liegeradfahren. Es geht leicht bergab und es gibt vor Blaustein kaum Kreuzungen. So brauchte ich zurück nur eine gute Stunde und das trotz kurzem Einkauf und Schritttempo auf dem Münstermarkt.

Am Abend hatte ich viel Spaß bei einer schönen Geburtstagsfeier – Danke Cathrin!

Zur Übernachtung: wie 1 Tag

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Bodensee-Tour 1. Tag: Darmstadt – Ulm (2.134 km)

Blick auf das Ulmer Münster (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf das Ulmer Münster (Bild: Klaus Dapp)

Ich gebe offen zu, dass ich nach den letzten Bahnerfahrungen mit und ohne Rad überhaupt keine Lust auf die Aktion hatte. Das Ganze begann damit, dass schon sechs Wochen vorher in meinem gewünschter Zug keine Radreservierung mehr zu bekommen war. Also fuhr ich einen Tag früher.

Auch die Internetinformation, dass mit starker Nachfrage zu rechnen ist, stimmte mich ebenso wenig positiv wie der Wetterbericht mit 38 Grad. Am Bahnhof wurde dann noch angesagt, dass ein Wagen fehlt. Da habe ich den Grasshopper gefaltet, obwohl das in den eingesetzten Wagen eigentlich nicht erforderlich sein sollte. Ich wollte keinen Stress!

Zusammengefalteter Grasshopper im Hauptbahnhof in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper im Hauptbahnhof in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Im Zug kam dann noch gleich nach dem Einsteigen die Durchsage, dass die Reservierungsanzeige nicht funktioniert. Ich stellte den zusammengefalteten Grasshopper an meinen reservierten Fahrradplatz, hängte den Trageriemen in die Wandhalterung und fixierte zusätzlich mit einem Spanngurt. Dann setzte ich mich unter die Klimaanlage, die einen Teil des Großraumabteils tatsächlich kühlte. Zu meiner großen Überraschung verlief die Fahrt ruhig und ohne Rumgezicke des Begleitpersonals. Mit nur zehn Minuten Verspätung kam ich entspannt in Ulm an. Dort entfaltete ich den Grasshopper unter Anteilnahme der Bevölkerung… nach fünf Minuten war das Rad fahrbereit… und nach weiteren zehn Minuten hatte ich auch die Husse in ihrem Transportsäckchen.

Danach radelte ich zum Hotel. Die Sehenswürdigkeiten konnte ich erlaufen. Die Radinfrastruktur in Ulm hat sich zwar in den letzten Jahren verbessert … aber da ist noch Einiges zu tun. Dazu kommt, dass die Innenstadt sehr kompakt ist. So schlenderte ich durch die heiße Stadt, wo sich vor allem an den Brunnen bzw. Wasserspielen und an der Donau bzw. ihren Zuflüssen Menschen tummelten. Auch das kühle Münster war rege besucht. Auf eine Turmbesteigung verzichtet ich – es war mir zu heiß.

Als letztes Tagwerk packte ich den vorausgeschickten Koffer aus und bereitete die Satteltaschen vor. Dieser Umweg über den Koffer war notwendig, da ich nur ein Gepäckstück kostenlos verschicken kann. So fährt jetzt der leere Koffer wieder zurück nach Darmstadt…

Zur Übernachtung: Comfor-Hotel Ulm, Fahrrad stand sicher im Treppenhaus, ruhiges Zimmer, nettes und kompetentes Personal, umfangreiches Frühstücksbuffet, WLAN, ca. 95€/Nacht im Einzelzimmer

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Bodensee-Tour 0. Tag: Darmstadt (2.129 km)

Bei der letzten kurzen Fahrt bin ich in einen Regenguss gekommen und habe den Grasshopper trotz dem Versuch, nicht alle Pfützen zu treffen, kräftig eingesaut. Und leider war danach auch die Kette zu hören.

Vor meiner Tour von Ulm zum Bodensee und weiter nach Basel stand deshalb einmal Abstauben und eine Kettenschmierung an. Bei aller Kritik an der geringen Haltbarkeit des Profi-Dry-Lube (PDL) -Schmierstoffs muss ich zugeben, dass Kette und Kettenspanner sowie alle Kettenrohre erstaunlich sauber waren.

Als weitere Tour-Vorbereitung habe ich die Satteltaschen per Kuriergepäck voraus geschickt, um die Bahnfahrt so stressfrei wie möglich zu machen.

Ein echter Kampf war die Streckenplanung mit dem Radroutenplaner Baden-Württemberg. So ist es beispielsweise nicht möglich, eine Präferenz für Themenrouten zu wählen. Ich musste deshalb den Planer mühsam durch Zwischenziele dazu bringen, Teilabschnitte des Oberschwaben-Allgäu-Radwegs zu bilden. Noch peinlicher ist allerdings die räumliche Beschränkung auf die Landesgrenze. Dadurch wird für den Weg nach Basel eine Tour durch den Hotzenwald empfohlen. Das ist sicherlich landschaftlich reizvoll und wegen der Höhenmeter sicher gut zum Trainieren… nur leider keine zügige Verbindung. Darüber hinaus werden teilweise Wege angeboten, die eigentlich nur als Montainbike-Tour Sinn machen. Kurz: Der Radtourenplaner in der aktuellen Version ist nicht benutzbar.

Leider hat auch das Routen mit der Velomap nicht gut funktioniert. Offensichtlich sind in openstreetmap einige Fehlstellen vorhanden… eine Aufgabe für lange Winterabende 🙂
Mal sehen, wie groß mein Beitrag da werden kann.

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