Bodensee-Tour 7. Tag: Markdorf – Aulendorf (2.431 km)

Schloss Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Der Morgen begann mit einem guten Frühstück und einer besorgten Bedienung, die mir nicht nur ein drittes Brötchen herzlich aufdrängte sondern auch unbedingt noch einen zusätzlichen Orangensaft bringen wollte. Da ich den nicht vertrage, musste ich leider ablehnen.

Nach dem Einkauf von zwei Seelen … in der Gegend gibt es Seelen beim Bäcker 🙂 gab es keine Ausrede mehr. Die Etappe begann mit ca. 200 Höhenmetern. Da ich das wusste, habe ich erst gar keine Sonnencreme aufgetragen, die hätte ich gleich weggeschwitzt. Ich war dann doch stolz, als ich ohne Schieben mit knappen fünf km/h mühsam das Gleichgewicht haltend oben ankam.

Endlich geht es bergab (Bild: Klaus Dapp)

Endlich geht es bergab (Bild: Klaus Dapp)

Die folgende wellige Hochebene könnte aus dem Werbeprospekt der bäuerlichen Landwirtschaft stammen, so idillisch war es da. Dem folgte eine rasante Abfahrt ins Rittebachtal… leider ist ein größerer Abschnitt geschottert, so dass ich mich zurückgehalten habe. Das hat sich bewährt, als mir eine Gruppe älterer E-BikerInnen entgegen kam, die sichtlich überfordert waren, sich auf eine Seite des Weges zu einigen. Danach ging es schön schattig das Rotach-Tal hinauf. Ab Haslachmühle dann im breiten Tal weiter nach Wilhelmsdorf.

Blick Richtung Wilhelmsdorf (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Wilhelmsdorf (Bild: Klaus Dapp)

Danach ließ mich eine junge Montain-Bikerin böse am Hang stehen. Den Versuch, sie auf der Abfahrt wieder einzuholen, ließ ich wegen Rollsplit sein… Vor oder in Altshausen habe ich den Oberschwaben – Allgäu – Radweg verloren… aber das Schloss von Althausen gefunden! Nach einer ausgiebigen Rast besichtigte ich die beeindruckende Anlage, die heute dem Haus Württemberg gehört und unter anderem die Forstverwaltung beherbergt. Die Größe der Anlage ist vor allem dem Deutsch Orden zu verdanken, der hier einen Sitz hatte.

Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Eine Besonderheit neben der Schloss- und Stadtkirche in einem spannenden Neubau aus den 2000er Jahren stellt das Heiligengrab aus dem Jahr 1783 dar. Wie in einer Theaterkulisse sind Personen und Tiere in mehreren Ebenen dargestellt, eine Art dreidimensionales Bild des Heiligen Garbes.

Heiligengrab Darstellung im Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Heiligengrab Darstellung im Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Im weitläufigen Innenhof des Schlosses sind Engels-Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg aufgestellt.

Schutzengel Sitael (Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg) (Bild: Klaus Dapp)

Schutzengel Sitael (Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg) (Bild: Klaus Dapp)

Die restlichen etwa zehn Kilometer verliefen fast steigungsfrei … bin echter Genuss. In Aulendorf besuche ich die Außenstelle des Württembergischen Landesmuseums im Schloss. Die Ausstellung zum Klassizimus passt sehr gut in die aufwändig sanierten Räume. Besonders gefallen hat mir die Ausstellung von Lehrspielzeug, die van Puppenhäusern über Chemie- und Metallbaukästen zu Modelleisenbahnen reichte.

Bin ich vielleicht doch blaublütig? Auszug aus dem Stammbau der Herren zu Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Bin ich vielleicht doch blaublütig? Auszug aus dem Stammbau der Herren zu Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Dusche und dem obligatorischen Wäschewaschen hatte ich im Bistro Kaktus einen netten Abend mit saurem Käse, Landzügle (Biobier aus Leutkirch) und Bananenweizen bei 80er-Jahre Musik.

Zur Übernachtung: Hotel Aulendorfer Hof, Fahrrad stand sicher im einer Garage, halbwegs ruhiges Zimmer, nettes und kompetentes Personal, umfangreiches Frühstücksbuffet, WLAN, ca. 65€/Nacht im Einzelzimmer

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